Absolute Return im roten Bereich

Lupus-Alpha-Studie zeigt negativen Ertrag im ersten Halbjahr - Langfristig selbst gesetzte Ziele erreicht

Absolute Return im roten Bereich

Absolute-Return-Strategien haben Anlegern in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wenig Freude bereitet. Laut der halbjährlichen Absolute-Return-Studie von Lupus Alpha haben die in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Absolute-Return- und alternativen Ucits-Fonds im Durchschnitt einen negativen Ertrag erwirtschaftet. In der langfristigen Sicht ist es den Produkten allerdings gelungen, ihre Ziele zu erfüllen.ck Frankfurt – Im ersten Halbjahr haben sich Absolute-Return-Strategien einem schwierigen Umfeld ausgesetzt gesehen. Wie die halbjährliche Absolute-Return-Studie von Lupus Alpha zeigt, betrug der durchschnittliche Ertrag, den die untersuchten, in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Absolute-Return- und alternativen Ucits-Fonds abwarfen, – 0,58 %. Laut dem Frankfurter Assetmanager trugen vielfältige Ursachen zu dieser Performance-Entwicklung bei. So schlug sich die Währungsentwicklung, d.h. die Befestigung des Euro zum Dollar und zum Pfund, nieder. Dadurch wiesen währungsdenominierte Strategien negative Ergebnisse auf. Dies habe sowohl die entsprechenden Absolute-Return-Kategorien betroffen als auch Long/ Short-Aktien-Fonds, die außerhalb des Euroraums anlegen, so Lupus Alpha. Aber auch Managed Futures und Global-Macro-Fonds hätten sich in einem Umfeld stärkerer Währungsschwankungen und volatiler Anleiherenditen schwergetan.Absolute-Return-Strategien zielen darauf ab, unabhängig vom Marktumfeld langfristig positive Renditen zu erwirtschaften. Während das erste Halbjahr Anleger enttäuscht hat, sieht die langfristige Bilanz der Produkte deutlich besser aus. Wird nämlich die Performance der letzten fünf Jahre zugrunde gelegt, haben die Produkte ihre Leistungsversprechen eingehalten. Laut der Studie haben 87 % der Fonds positive Renditen erzielt; der durchschnittliche jährliche Ertrag betrug 3,07 %, womit die Performance liquider Hedgefonds (1,91 %) geschlagen wurde. “In einem Umfeld fester Aktien- und Rentenmärkte blieb die Wertentwicklung jedoch hinter der Entwicklung traditioneller Anlageklassen zurück”, so Lupus Alpha.Wie die Untersuchung weiter zeigt, unterscheidet sich die Performance einzelner Strategien teilweise erheblich. “Auf Sicht von fünf Jahren erzielten aktienorientierte Strategien (Long/Short Equity) und Global Macro die relativ besten Ergebnisse, gefolgt von alternativen Credit-Strategien. Klassische Absolute-Return-Konzepte überzeugten dagegen weniger. Das durchschnittlich schlechteste Ergebnis erzielen defensive Absolute-Return-Ansätze und Währungsstrategien.” Auch die Schwankungsbreite der Erträge unterscheide sich je nach Strategie stark. Während die Erträge defensiver Absolute-Return-Fonds nur gering geschwankt hätten, wiesen Managed Futures oder Global Macro hohe Schwankungen auf. Durchweg positive RenditenJede der unterschiedlichen Absolute-Return-Strategien hat in den zurückliegenden fünf Jahren im Durchschnitt positive Renditen erzielt. Deutlicher als zwischen den Strategien fallen die Performance-Unterschiede innerhalb der einzelnen Segmente aus. “Während die schwächeren Fonds – insbesondere in den dynamischeren Absolute-Return-Strategien oder auch Managed Futures – deutlich negativ rentierten, erzielten die besten Manager zweistellige Jahresrenditen. Dies zeigt, dass nicht nur der Auswahl der geeigneten Strategie, sondern vor allem auch der Auswahl des einzelnen Fonds bzw. Managers hohe Bedeutung zukommt”, so Lupus Alpha. Das werde auch an den sehr unterschiedlichen Risikoprofilen der Fonds deutlich. Während die durchschnittliche Sharpe Ratio (Median) der Strategien bereits zwischen Werten von 1,4 für Credit-Strategien und 0 (Währungsfonds) schwanke, sei die Bandbreite innerhalb der Strategien erheblich höher. So erreichten gute Fonds in nahezu allen Kategorien eine Sharpe Ratio von deutlich über 1.Ein wichtiges Kriterium ist auch das Risikomanagement, dessen Qualität am Maximum Drawdown, also anhand des höchsten innerhalb des Betrachtungszeitraums angefallenen Wertverlusts gemessen werden kann. Besonders hohe Maximum Drawdowns wiesen im Durchschnitt der zurückliegenden fünf Jahre Absolute-Return-Fonds mit höherem Risiko und Managed-Futures-Strategien auf. Ferner wirkt sich der Studie zufolge die Erfahrung im Risikomanagement positiv auf das Risikoprofil und den Anlageerfolg aus. Denn Fonds mit längerem Track Record weisen im Durchschnitt geringere Drawdowns auf als junge Fonds. Während die Performance der Fonds im Zeitablauf schwanke und es immer wieder zu Favoritenwechseln komme, schienen die Risikoeigenschaften eine höhere Persistenz zu zeigen, so Lupus Alpha. Wachstum ungebrochenUnabhängig von der wenig berauschenden Performance hat sich das starke Wachstum der Absolute-Return-Fonds in Deutschland in den ersten sechs Monaten fortgesetzt. Die Anzahl der Fonds stieg in den ersten sechs Monaten von 602 auf 656, das verwaltete Volumen um 13 % auf einen Höchststand von 227,9 Mrd. Euro.