AGI setzt auf Asien-Investments

Assetmanager sieht hohes Wachstumspotenzial - Region auf dem Weg zur technologischen Spitze

AGI setzt auf Asien-Investments

Allianz Global Investors sieht hohes Wachstumspotenzial und damit interessante Anlagegelegenheiten in Asien, insbesondere in China. Potenzial ergibt sich dem Assetmanager zufolge nicht zuletzt dadurch, dass die Region ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung forciert.ck Berlin – “Unlocking Asia’s Growth Potential”: So lautete das Leitmotiv der zehnten Allianz Global Investors (AGI) Asia Conference in Berlin. Der Assetmanager sieht in Asien besonders attraktive Investmentgelegenheiten, und zwar am Aktien- und am Anleihemarkt. In den Industrieländern gebe es kaum Reformen, so Neil Dwane, Global Strategist der AGI. Ihre Volkswirtschaften seien so schwach wie vor der Finanzkrise. China dagegen führe Reformen durch, der Umbau seiner Wirtschaft mache große Fortschritte. Das Land sei auf dem Weg, zu seinem historischen Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen 20 % und 30 % zurückzukehren. Anthony Wong, Co-Lead Manager für die China-A-Shares-Portfolios der AGI, verdeutlichte das hohe Wachstumspotenzial des Landes unter anderem am Konsum. Der Anteil unverzichtbarer Güter wie Nahrungsmittel an den Ausgaben der städtischen Privathaushalte habe im Jahr 2000 noch bei 43 % gelegen und werde bis zum Jahr 2020 auf schätzungsweise 20 % sinken. Dagegen werde der Anteil der Produkte und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfs, der im Jahr 2000 bei 25 % gelegen habe, auf 43 % steigen. “Die Chinesen werden wohlhabender”, sagte Wong. Das komme der Nachfrage nach Smartphones, mobilen Spielen, Reisen, Bildung etc. zugute. Beispiele für Profiteure des Trends zu höherwertigerem Konsum seien Angel Yeast, der größte Hefehersteller, dem der Trend zu gesunder Nahrung zugutekomme, New Oriental Education, die Nachschul-Förderkurse anbiete, und China International Travel Service. “Powerhouse der Welt”Potenzial für Asien sieht AGI nicht zuletzt im Technologiebereich. “Die Asiaten investieren zunehmend in Forschung und Entwicklung” (F & E), sagte Dwane. Früher hätten sie kopiert, jetzt seien sie teilweise besser als die Industrienationen. Im Bereich bargeldloses Bezahlen befänden sich die Weltmarktführer jetzt in Asien. Der digitale Zahlungsmarkt Chinas sei 50-mal so groß wie derjenige der USA. China investiere bereits mehr in F & E als die EU, und es werde erwartet, dass das Land in diesem Jahr die Vereinigten Staaten überhole, sagte Terence Law, Director of Research, Asia Pacific der AGI. Die von chinesischen Unternehmen in den USA angemeldeten Patente hätten sich in den zurückliegenden zehn Jahren verzehnfacht. Asien sei jetzt das “technologische Powerhouse der Welt”. Law verwies insbesondere auf den E-Commerce-Markt. Seit dem Jahr 2012 wachse der Markt in China wesentlich schneller als in den USA. Auf China entfalle mehr als die Hälfte der weltweiten E-Commerce-Aktivitäten, und das schnelle Wachstum in dem Land halte an.David Tan, CIO Fixed Income, Asia Pacific, machte sich für asiatische Anleihen stark. Jeder sei derzeit für Anleihen der Region skeptisch, weil die Zinsen stiegen. In einem Umfeld steigender Zinsen, in dem man eine niedrige Duration haben wolle, sei Carry jedoch entscheidend. Trotz höherer Verzinsungen sei das Risiko-/Ertrags-Profil Asiens besser als das anderer Regionen. Tan verwies darauf, dass fünfjährige Renditen in Industrieländern vielfach negativ sind, asiatische Anleihen wie etwa chinesische Offshore-Papiere dagegen ca. 4 % abwerfen. Neue Gelegenheiten ergäben sich an dem sich öffnenden chinesischen Onshore-Markt, der mit 11 Bill. Dollar der drittgrößte Bondmarkt der Welt sei. Die Teilnahme ausländischer Investoren an dem Markt liege nur bei 2 %.