Alternative Investments erweisen sich als krisenfest
wbr Frankfurt
Das Interesse der Anleger, sich in nicht gelisteten Investments zu engagieren, ist angesichts dauerhafter Null- und Niedrigzinsen groß. Nicht börsennotierte Anlageformen werden häufig als alternative Investments oder Private Markets bezeichnet. Dabei handelt es sich beispielsweise um Private Equity, Private Debt, erneuerbare Energien sowie verschiedene Möglichkeiten, in Infrastrukturprojekte einzusteigen. Auf einem virtuellen Private Markets Days hat Allianz Global Investors (AGI) die Möglichkeiten dieses Anlagesegments beleuchtet und analysiert, welche Potenziale die „privaten“ Märkte in Europa, Asien und den USA bieten.
Zu den beliebtesten Segmenten im Bereich der alternativen Anlagen zählt Private Equity. „Private Equity ist mittlerweile in aller Munde. Das Segment hat sich von einer Nische zu einer großen, selbständigen Anlageklasse entwickelt“, sagte Michael Lindauer, Geschäftsführer bei Allianz Capital Partners. Die aktuelle Krise habe gezeigt, dass alternative Investments sich als robust erwiesen hätten. „In der Vergangenheit hat Private Equity gute Renditen erwirtschaftet. Auch über Krisen und Zyklen hinweg. Das erleben wir gerade wieder“, stellte Lindauer fest. Er unterstrich die wachsende Bedeutung damit, dass in den USA mehr als 8300 Unternehmen mit Private Equity finanziert sind, während sich die Anzahl der börsennotierten Firmen auf rund 4400 beläuft.
Closing im Sommer
Insgesamt hat das Marktvolumen bei Private Equity mittlerweile die Grenze von 2 Bill. Dollar überschritten. Dabei gibt es weltweit 18000 Anbieter von Private-Equity-Fonds. Allianz Capital Partners zählt mit einem verwalteten Volumen von 19 Mrd. Euro zu den 15 größten Investoren weltweit in dem Segment. Das Unternehmen öffnet jetzt das bislang nur für den Konzern investierbare Private-Equity-Programm für konzernfremde Anleger. Ein erstes Closing des Allianz-Private-Equity-Fonds für Institutionelle erwartet der Manager im Sommer 2021.
Die Zielrendite des Private-Equity-Portfolios der Allianz liegt bei 10 bis 13%. Damit sei ein Ausfall von rund 1% aller Investment in den vergangenen Jahren mehr als kompensiert. Nach Angaben von Lindauer wird das Kapital jeweils zu einem Drittel in Asien, Europa und Nordamerika allokiert. Die Anzahl der Transaktionen pro Jahr betrage 40 bis 50, die überwiegend primär investiert werden. Co-Investments machen bis zu 20% aus.
Neben Private Equity steht derzeit Infrastruktur oben auf der Agenda. Auf dem Private Markets Day ging es um Infrastruktur-Debt-Investments. Das Segment habe auf der einen Seite hohe Eintrittsbarrieren, aber biete sehr stabile Cash-flows. „Diese Stabilität macht diese Anlageklasse attraktiv“, so Claus Fintzen, der diesen Bereich bei Allianz Global Investors leitet. Er betonte, dass die Wahrscheinlichkeit für Ausfälle sehr gering sei im Vergleich zu Unternehmensanleihen. Mit der vorgestellten Strategie im Bereich Infrastruktur-Fremdkapitalinvestments liege die Zielrendite bei 5,5%.