Anleger sollen investiert bleiben
ck Frankfurt
UBS und Lazard Asset Management raten Investoren, in der aktuell unsicheren Lage die Ruhe zu bewahren und investiert zu bleiben. Die Risikoscheu habe viele Anleger dazu veranlasst, sich in Liquidität zu flüchten, so die UBS. „Wir raten jedoch davon ab, sich an die Seitenlinien zurückzuziehen“, insbesondere angesichts der hohen Inflation, die an liquiden Mitteln zehre, und der Herausforderung, den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr zu finden, ohne Erholungen zu verpassen.
„Viele Investoren neigen dazu, in volatilen Phasen panisch zu reagieren und Teile ihrer Kapitalanlage zu veräußern“, so Lazard. Das sei ein großer Fehler. Zeiten hoher Marktvolatilität seien meist der schlechteste Zeitpunkt, um über gravierende Portfolioumstrukturierungen nachzudenken. Die Historie zeige, dass sich die Märkte nach starken Abwärtsbewegungen fast immer wieder erholen. „Wenn die Märkte fallen, kann das beängstigend sein, aber ein voreiliger Verkauf kann noch mehr schaden, wenn dadurch die ‚guten Tage‘ verpasst werden“. Laut einer Studie der Investmentbank Baird habe die jährliche Rendite des S&P 500 zwischen März 1995 und März 2020 etwa 7% betragen. Wenn Anleger allerdings die zwanzig besten Tage verpasst hätten, habe diese nur noch bei etwa 2% p. a. gelegen. „Außerdem traten die besten Tage inmitten (oder in unmittelbarer Nähe) von Bärenmärkten auf“, so der Assetmanager.
Selektive Herangehensweise
UBS empfiehlt anstelle des Verkaufs eine selektive Herangehensweise beim Aufbau von Positionen. In der Vergangenheit hätten Value-Aktien in Phasen, in denen die Inflation oberhalb der Zentralbankenziele gelegen habe, besser abgeschnitten als Growth-Werte. „Auch wenn wir erwarten, dass die Fed letztlich die Inflation unter Kontrolle kriegen wird, werden die Preisanstiege für einige Zeit über dem 2-%-Ziel der Fed verharren.“ Darüber hinaus rät die Schweizer Großbank zu Branchen, die weniger rezessionsanfällig sind, und nennt die Sektoren Konsumgüter des alltäglichen Bedarfs und Healthcare.
Das hohe Niveau ökonomischer und geopolitischer Unsicherheit werde wahrscheinlich in den nächsten Monaten für anhaltend turbulente Märkte sorgen. Investoren könnten jedoch zu Strategien greifen, um sowohl Volatilität abzumildern als auch aus dieser Nutzen zu ziehen. Ein Weg, die Volatilität zu reduzieren, bestehe darin, von direkten Engagements zu strukturierten Investments zu wechseln, was etwas Kapitalschutz hinzufüge. Das ermögliche es, investiert zu bleiben, Abwärtsrisiken in Portfolios zu reduzieren und an potenziellen Gewinnen bei Marktanstiegen zu partizipieren.