Kapitalmärkte

Anleger sollten laut DWS die Bedeutung der US-Wahl nicht überschätzen

In den Monaten bis zur US-Wahl könnten die Märkte die Gestaltungsmacht des neuen Präsidenten überschätzen, meint die DWS. Das könnte Anlagechancen eröffnen.

Anleger sollten laut DWS die Bedeutung der US-Wahl nicht überschätzen

US-Wahl sollte
laut DWS nicht
überschätzt werden

wrü Frankfurt

Die Frage, ob die anstehenden US-Wahlen wirklich so richtungsweisend sind, stellt die DWS im aktuellen CIO View. „In den verbleibenden Monaten bis zur Wahl könnten die Märkte die Gestaltungsmacht des neuen Präsidenten überschätzen“, meinen DWS-CIO Björn Jesch, Senior Research Analyst Peter Doralt und Frank J. Kelly, Senior Political Strategist für die DWS. Denn „weder Biden noch Trump könnten 2028 erneut antreten, da die US-Verfassung die Amtszeit eines Präsidenten auf zwei Amtszeiten begrenzt.“ Deshalb sei es wahrscheinlich, dass der nächste Präsident zu einer „lahmen Ente“ werde, mit deutlich weniger Handlungsspielraum als von vielen erwartet. „So könnte 2024 eines der weniger folgenreichen US-Wahljahre der jüngeren Geschichte darstellen.“

Die DWS-Experten erwarten also nicht, dass die Wahl die „wichtigste US-Wahl unseres Lebens“ sein wird, wie manche Beobachter meinen. „Aber in den kommenden Monaten könnte es sich durchaus so anfühlen“, so Jesch, Doralt und Kelly. „Für Anleger könnte dies im Laufe der Zeit Chancen eröffnen, wenn die Märkte verunsichert sind und politische Risiken vorübergehend überbewerten.“ Solche Überreaktionen würden angesichts der Lebenserfahrungen der meisten Marktteilnehmer verständlich erscheinen. Doch hätten die Gründerväter Amerikas gezielt versucht, zu vermeiden, dass eine einzelne Person oder Institution zu viel Macht erlangt, ein Prinzip, dass in den USA bis heute als „Checks and Balances" bekannt sei.

Aufgrund der Amtszeitbeschränkung in den USA sei es von vornherein sehr wahrscheinlich, dass einer der beiden Spitzenkandidaten irgendwann zur „lahmen Ente“ werde. Drei plausible Szenarienblöcke für die Wahl und ihre Folgen – „Patt in Washington“, „Demokraten siegen überall knapp“, sowie „Republikaner siegen überall knapp“ - hätten alle gemeinsam, dass der nächste US-Präsident wahrscheinlich weniger Einfluss auf die Politik haben wird als man in einem „normalen“ Präsidentschaftswahljahr erwarten würde.

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