Arbeitsmarktdaten legen Zinsschritt der Fed nahe

Dax und Ölpreis weiter schwach - Pfund gewinnt

Arbeitsmarktdaten legen Zinsschritt der Fed nahe

dm Frankfurt – Sell in May, but remember to come back in September – bisher hat sich diese Losung für Investoren nicht ausgezahlt. In der abgelaufenen Woche ging es für den Dax jeden Tag nach unten. Am Freitag betrug das Minus 0,7 % auf 10 259 Zähler, womit der Blue-Chip-Index auf dem Niveau von Anfang August liegt. Zurückgeführt wird dies auf die Ungewissheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl am 8. November. Robust ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten bestärkten zudem die Mehrheit der Marktteilnehmer in ihrer Erwartung, dass die US-Notenbank den Leitzins am 14. Dezember erstmals seit einem Jahr um 25 Basispunkte anheben dürfte. Private Unternehmen und der Staat haben im Oktober insgesamt 161 000 Stellen geschaffen, etwas weniger, als Experten erwartet hatten. Die Septemberzahlen wurden aber von 156 000 auf 191 000 nach oben korrigiert. Die Arbeitslosenquote sank von 5 % auf 4,9 %. Der durchschnittliche Stundenlohn stieg nominal im Jahresvergleich um 2,8 %, so stark wie seit 2009 nicht mehr, und liegt über der US-Teuerungsrate.Auf die Aktienkurse drückte auch der weitere Verfall des Ölpreises. Die Nordseesorte Brent kostete zuletzt 45,50 Dollar und damit 1,8 % weniger als am Vortag. Die Nachricht, wonach Saudi-Arabien nicht an der geplanten Kürzung der Förderkapazitäten durch das Ölkartell Opec mitwirken könnte, belastete die Notierungen. Im Dax blieb die Gewinnerliste kurz: Heidelberg Cement, Linde, SAP und BMW legten leicht zu. Unter Druck blieben Adidas, die 3,1 % auf 133,05 Euro verloren. Das Schlusslicht bildete die Titel von ProSiebenSat.1, die um 7,4 % auf 35,07 Euro fielen. Dies war auf eine Kapitalerhöhung über rund 6,5 % des Grundkapitals zurückzuführen. 14,2 Millionen neue Aktien wurden zu je 36,25 Euro bereits am Vorabend unter Investoren platziert. In Zürich rückten Richemont um 5,1 % auf 66,35 sfr vor. CEO und Finanzchef werden den Luxusgüterkonzern im nächsten Jahr verlassen (vgl. Seite 12). Neu soll ein Organisationsmodell mit exekutivem Aufsichtsrat wie beim Wettbewerber LVMH eingeführt werden.Am Devisenmarkt zog das Pfund am Freitag weiter leicht an und notierte zuletzt auf 1,252 Dollar. Die Hoffnung nach einem Londoner Gerichtsurteil, dass der Ausstieg aus der EU noch durch das Parlament verhindert werden könnte (vgl. BZ vom 4. November), beflügelte die Fantasie der Investoren weiter. Gegenüber der US-Währung legte der Euro 0,1 % auf 1,112 Dollar zu.