Bank of America traut Aktien nur noch wenig zu

US-Haus: Verbessertes Umfeld eingepreist - Stoxx-600-Potenzial mit 5 Prozent veranschlagt

Bank of America traut Aktien nur noch wenig zu

ck Frankfurt – Nach Einschätzung von Bank of America Merrill Lynch haben die europäischen Aktienmärkte in den kommenden Monaten nur noch ein begrenztes Aufwärtspotenzial. Das US-Haus räumt dem Stoxx 600, der in diesem Jahr bislang um 20 % auf 405 Punkte zugelegt hat, für die Zeit bis zum März 2020 nur noch ein Potenzial von 5 % auf 425 Zähler ein.Der Bank zufolge haben sich die Wachstumsaussichten verbessert und die wirtschaftspolitische Unsicherheit nachgelassen. Jüngsten Daten zufolge erhöhe sich das Wachstum. Die Auftragseingangskomponente des europäischen Einkaufsmanagerindex sei im Oktober um 0,9 auf 49,6 Punkte gestiegen, die entsprechenden Komponenten des Konjunkturindex des amerikanischen Institute for Supply sowie des chinesischen Einkaufsmanagerindex um 1,8 auf 49,1 und um 1,6 auf 53,6 Zähler. Ferner seien der European Economic Policy Uncertainty Index und der Global Policy Uncertainty Index gesunken.Die Strategen der Bank gehen zwar davon aus, dass sich die Verbesserung des Umfelds in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Mit der Rally an den Aktienmärkten, dem Anstieg der Anleiherenditen, der Erholung der Rohstoffpreise und der Outperformance von zyklischen gegenüber defensiven Aktien werde dieses Szenario allerdings zunehmend in die Märkte eingepreist. In der Folge seien etliche Assets nun für eine stärkere Verbesserung der Wachstumsdynamik deutlichere Reduktion der Unsicherheit gepreist als wahrscheinlich realistisch sei. Nach Meinung der Strategen liegt der Stoxx 600 nun 4 % über dem von ihnen berechneten fairen Wert. Airlines zurückgestuftSie bleiben in zyklischen gegenüber defensiven Aktien leicht übergewichtet, bauen die Übergewichtung jedoch weiter ab. Konkret geschieht dies durch eine Zurückstufung der Airline-Branche von “Overweight” auf “Marketweight”. Die relative Performance des Sektors folge üblicherweise der Dynamik der Einkaufsmanagerindizes des Euroraums. Abweichungen nach oben und unten seien auf Bewegungen der Ölpreise, des Hauptkostentreibers, zurückzuführen. Nach der zurückliegenden Outperformance habe der Sektor die zuvor bestehende Lücke zum makroökonomisch implizierten Fair Value geschlossen. Um weiteres Aufwärtspotenzial zu rechtfertigen, müsste es eine Verbesserung der Wachstumsdynamik geben, die stärker wäre als im Basisszenario angenommen. Zudem rechnen die Strategen mit einem Anstieg der Ölpreise, der die relative Performance der Branche signifikant belasten wird.