Banken sagen sinkende Kurse am deutschen Aktienmarkt voraus

Dax zum Jahresende durchschnittlich bei 12 115 Punkten erwartet - BASF trübt Stimmung weiter ein

Banken sagen sinkende Kurse am deutschen Aktienmarkt voraus

ck/ku Frankfurt – Trotz der ultralocker bleibenden Geldpolitik der Europäischen Zentralbank sind die deutschen Kreditinstitute für die Aussichten des deutschen Aktienmarktes im zweiten Halbjahr skeptisch. Laut dem Financial Expert Survey, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit der Börsen-Zeitung veröffentlicht, erwarten die Analysten, dass der Dax auf Sicht von drei und sechs Monaten nachgeben wird. Im Durchschnitt prognostizieren sie den Index, der am Dienstag um 0,9 % auf 12 437 nachgab, Ende September bei 11 977 und zum Jahresschluss bei 12 115 Punkten.Im Einzelnen weichen die Prognosen der Institute allerdings deutlich voneinander ab. So reichen etwa die Vorhersagen für das Jahresende von 11 500 bis 13 000 Zähler. Auch für amerikanische Aktien sind die Banken pessimistisch. Der S&P 500, der zurzeit bei 2 976 liegt, wird zum Jahresschluss durchschnittlich bei 2 885 Punkten erwartet. Für den bei 3 210 liegenden Stoxx Europe 50 lautet die Konsensprognose für den Ultimo auf 3 247 Zähler.Politische Risiken wie insbesondere die Handelskonflikte und der Brexit sowie die Wachstumsabschwächung, die im Inland vor allem zyklische Sektoren getroffen hat, haben die Stimmung an den Aktienmärkten eingetrübt. Die Prognosen für die Unternehmensergebnisse sind seit dem Jahresbeginn Zug um Zug zurückgenommen worden. Erwartete der Konsens das Wachstum des aggregierten Gewinns je Aktie der Dax-Unternehmen des laufenden Jahres vor sechs Monaten noch bei rund 11 %, liegt die Durchschnittsprognose derzeit nur noch bei 4,9 %.Die Konsenserwartung wird noch weiter sinken. Der Chemiekonzern BASF hat die Stimmung an den Aktienmärkten durch die Warnung getrübt, dass sein Ergebnis im laufenden Jahr um 30 % sinken könnte. Die Aktie reagierte darauf gestern mit einem Einbruch um bis zu 6,5 %, ehe sie den Handel mit einem Verlust von 3,3 % bei 60,51 Euro beendete.Mit einem Volumen von 530 Mill. Euro war die BASF-Aktie der mit Abstand umsatzstärkste Titel des Xetra-Handels vor Siemens (266 Mill. Euro). Im Sog von BASF gaben auch andere Chemiewerte deutlich nach. So schlossen Covestro und Evonik mit Verlusten von 3,1 % und 1,5 %. Der Stoxx-Chemiebranchenindex büßte 1,2 % ein.Negativ waren auch die Reaktionen der Analysten. So stufte HSBC die Aktie von BASF mit einem von 75 auf 61 Euro reduzierten Kursziel von “Buy” auf “Hold” zurück. Die DZ Bank senkte ihre Gewinnschätzungen für BASF für die Jahre 2019 bis 2021 von 4,84 auf 3,81, von 5,54 auf 4,32 und von 6,03 auf 4,84 Euro je Aktie. Den für die weiter zum Halten empfohlene Aktie veranschlagten Fair Value nahm das Institut von 63 auf 56 Euro zurück. – Nebenstehender Kommentar Berichte Seiten 7 und 13