Anleihemarkt

Bantleon sieht bei Hybrid-Bonds gute Einstiegs­gelegenheiten

Hybrid-Anleihen von Unternehmen bieten nach Ansicht von Bantleon gute Perspektiven, d.h. attraktive Renditen bei geringen Ausfällen. Der Zeitpunkt für einen Einstieg wird derzeit als günstig angesehen.

Bantleon sieht bei Hybrid-Bonds gute Einstiegs­gelegenheiten

kjo Frankfurt

Die Risikoprämien sämtlicher Segmente des Unternehmensanleihenmarkts sind seit Jahresanfang deutlich gestiegen. Gleichzeitig verzeichneten die Renditen der Bundesanleihen einen kräftigen An­stieg. Entsprechend haben sich die Renditen von Corporate Hybrids –hierbei handelt es sich um nachrangige Unternehmensanleihen – deutlich erhöht, so dass Corporate Hybrids inzwischen das attraktivste Risiko-Ertrags-Profil innerhalb des Anleihemarkts aufzeigen. Das konstatieren die Experten von Bantleon in einer Analyse des Hybrid-Marktes der Unternehmen.

Die Rendite dieser Anleihen be­trage mittlerweile mehr als das Doppelte von Investment-Grade-Senior-Anleihen und entspreche über 80% der Rendite von High-Yield-Anleihen. „Deren Ausfallraten lagen hingegen in Stressphasen an den Finanzmärkten bei über 12%, während die Emittenten von Corporate Hybrids aufgrund des soliden Investment-Grade-Ratings nahezu keine Ausfälle zu verzeichnen hatten. Gekoppelt mit der sehr attraktiven Rendite bietet das aktuelle Marktumfeld bei Corporate Hybrids historisch betrachtet eine einmalige Einstiegschance für risikobewusste Anleger. Innerhalb des Anleihemarkts können Corporate Hybrids damit als Sweet Spot bezeichnet werden“, so die Einschätzung.

Während sich die Risikoaufschläge von erstrangigen Euro-Unternehmensanleihen und Corporate Hybrids der Bonität Investment Grade (IG) seit Jahresanfang um 107 bzw. 167 Basispunkte (BP) ausgeweitet hätten, seien die Risikoprämien von Euro-High-Yield-Anleihen sogar um 310 BP gestiegen. Aufgrund der höheren Duration hätten Corporate Hybrids dennoch eine leichte Underperformance des Segments verzeichnet, die insgesamt auf technische Aspekte zurückzuführen sei.

Hohe Abflüsse

„So musste der gesamte Markt für IG-Euro-Unternehmensanleihen, in dem sich auch das Corporate-Hybrid-Segment befindet, seit Jahresanfang signifikante Mittelabflüsse von mehr als 15 Mrd. Euro verkraften. Dazu zählen insbesondere die Verkäufe aus passiven Anlageprodukten, zum Beispiel ETFs, die in Zeiten extremer Marktverwerfungen liquidiert werden mussten und die Kurse nach unten drückten“, so die Experten. Überdies seien Corporate Hybrids hinsichtlich des bereits vorhandenen Verkaufsdrucks von Hedgefonds und Händlern genutzt worden, um auf fallende Kurse durch Leerverkäufe zu spekulieren. Diese Art von Spekulation sei aufgrund der Illiquidität und damit verbundenen hohen Kosten der Wertpapierleihe im High-Yield-Markt außerordentlich schwierig. Daraus resultiere mittlerweile eine markante Unterbewertung von Corporate Hybrids, die diese besonders im Vergleich mit High-Yield-Anleihen äußerst attraktiv erscheinen lasse.

Defensive Marktstruktur

„Eine so hohe absolute Rendite wie derzeit konnten Investoren zuletzt im Jahr 2011 erzielen – und das mit Anleihen von Investment-Grade-Emittenten. Darüber hinaus überzeugen Corporate Hybrids aufgrund der inhärent defensiven Marktstruktur. Etwa 62% des europäischen Corporate-Hybrid-Universums befinden sich in den Bereichen Telekommunikation, Versorger und Energie.“ Corporate-Hybrid-Emittenten seien demnach resistenter gegen konjunkturelle Abschwünge. Zumal genau diese Sektoren am Aktienmarkt in diesem Jahr eine beachtenswerte Outperformance ausgewiesen hätten – ein weiterer Beleg dafür, dass technische, nicht fundamentale Faktoren zur derzeitigen Unterbewertung von Corporate Hybrids geführt hätten. Folglich biete das Segment eine einmalige Einstiegschance für Investoren.

Ausfälle steigen an

Gleichzeitig sollten diese Unternehmen nach Ansicht von Bantleon Phasen hoher Inflation und sogar eine Rezession ohne größere Schwierigkeiten überstehen, während High-Yield-Unternehmen aufgrund der schwächeren Kreditqualität leiden dürften. So rechne die Ratingagentur Moody’s in ihrer jüngsten Ausfallstudie im Basisszenario auf Sicht von zwölf Monaten mit einer Ausfallrate für globale High-Yield-Unternehmen in Höhe von 3,7%. Diese dürfte somit weiterhin unterhalb des historischen Durchschnittswerts von 4,1% bleiben, jedoch einen deutlichen Anstieg des derzeitigen Niveaus von 2,1% aufzeigen.

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