IT-Konzerne

Berenberg bevorzugt SAP gegenüber Oracle

Die Analysten der Hamburger Privatbank Berenberg bevorzugen mit Blick auf das Cloud-Geschäft SAP gegenüber Oracle.

Berenberg bevorzugt SAP gegenüber Oracle

ku Frankfurt

Die Analysten der Hamburger Privatbank Berenberg raten in einer Studie zur Branche Software & IT-Services zum Kauf der Aktie des Walldorfer Softwarekonzerns SAP. In einer Ersteinschätzung stufen sie zudem den amerikanischen Wettbewerber Oracle mit „Hold“ ein. Für Oracle halten sie ein Kursziel von 72 Euro für angemessen, das sich auf dem Niveau der aktuellen Notierung der Aktie von ebenfalls 72 Dollar befindet. Das Kursziel für SAP beträgt 110 Euro, was gegenüber dem aktuellen Kurs von 85,98 Euro ein Potenzial von 27% bieten würde.

Die Analysten von Berenberg sind der Auffassung, dass sowohl SAP als auch Oracle Spätankömmlinge im Geschäft mit der Cloud seien. Dies sei aber kein Nachteil für die Unternehmen, weil der Ausblick der Branche und die Einstellungen der Kunden für eine weiter gehende Adaption der Cloud sprächen. So würden nach Einschätzung des Marktbeobachters Gartner schon 2025 die IT-Ausgaben für Cloud-Lösungen diejenigen für traditionelle Lösungen übersteigen.

Dabei weise die Cloud-Strategie von SAP eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit auf als diejenige von Oracle, sind die Analysten überzeugt. Sie sei klar, transparent und messbar und erhöhe auch die Zuversicht der Investoren. So lege SAP detaillierte Finanzangaben vor und setze sich kurz- und mittelfristige Ziele im Cloud-Geschäft. Oracle hingegen habe es bereits 2018 aufgegeben, ähnlich detailliert zu berichten und sich mittelfristige Ziele zu setzen.

Die Analysten bevorzugen erklärtermaßen die Go-to-Market-Strategie von SAP, weil diese hilfreicher für Kunden sei, die in die Cloud migrieren wollten. Im Vergleich der Strategien der beiden Konzerne sei es wahrscheinlich, dass SAP eine größere Migrationsquote von Kunden in die Cloud erziele.

Bei Oracle seien die Risiken und Chancen ausgeglichen, daher die Einstufung mit „Hold“. Das derzeit vorherrschende Narrativ hinsichtlich Oracle, nämlich dass das Unternehmen seine Dominanz im Markt für Database Management Systems (DBMS) verliere, überzeugt die Analysten nicht, die Lage sei weniger dramatisch als befürchtet. Es sei lediglich so, dass das Unternehmen die hohen Wachstumsraten verpasse, die es derzeit im Markt für cloudbasierte DBMS-Systeme gebe. Die Analysten vermuten, dass derzeit noch 85% der Kunden von Oracle im Bereich DBMS lokal installierte Software nutzen. Dies biete signifikante Chancen für die Transition der Kunden in die Cloud, zumal der Trend der Industrie und die Einstellung der Kunden hinsichtlich der Cloud vorteilhaft seien.

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