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BIP-Daten setzen den Dollar unter Druck

Pfund steigt erneut auf Viereinhalbjahreshoch - Arbeitsmarktbericht rückt in den Fokus

BIP-Daten setzen den Dollar unter Druck

ck Frankfurt – Deutlich hinter den Erwartungen des Marktes zurückbleibende Zahlen zum amerikanischen Wirtschaftswachstum im ersten Quartal haben den Dollar am Mittwoch unter starken Druck gesetzt. In den ersten drei Monaten ist das US-Bruttoinlandsprodukt mit einer annualisierten Rate von lediglich 0,1 % nach 2,6 % im vierten Quartal 2013 gewachsen. Zwar hatten die Marktteilnehmer aufgrund der extremen Kältewellen mit einer stark rückläufigen Wachstumsrate gerechnet. Laut Bloomberg hatte der Durchschnitt der Prognosen der Volkswirte jedoch bei 1,2 % gelegen.Nach einem Dreiwochentief von 1,3778 stieg der Euro bis auf 1,3876 Dollar. In der Frühe war er noch von dem Rückgang der Euroland-Inflation auf 0,7 % gedrückt worden. Die Rate war zwar niedriger als erwartet, Teile des Marktes hatten aber einen noch niedrigeren Wert erwartet, sodass der Euro schon vor den US-BIP-Daten zu Erholung ansetzte. Das britische Pfund stieg nach den US-Daten bis auf 1,69 Dollar und erreichte damit erneut ein Viereinhalbjahreshoch.”Insgesamt sind die Daten ernüchternd für unser recht positives Konjunkturbild für 2014″, so die BayernLB. Allerdings sei zu bedenken, dass dies zum einen die erste Veröffentlichung der Zahlen zum BIP sei. Für den privaten Konsum, die Handelsdaten und die Lagerbestände lägen die März-Daten noch nicht vor. Insoweit bestehe hier die Möglichkeit einer Aufwärtsrevision. Zum anderen werde hauptsächlich die ungewöhnlich kalte Witterung für die Stagnation des Wachstums verantwortlich gemacht. “Somit wäre im zweiten Quartal mit einem stärkeren Rückpralleffekt zu rechnen als bisher von uns unterstellt.” Derzeit geht die BayernLB von einem annualisierten Wachstum von 3,3 % aus. Das Institut kündigte an, seine Prognosen für das US-Wachstum für das Gesamtjahr zu überarbeiten, das ihrer Einschätzung nach um rund 0,5 Prozentpunkte sinken wird. “Prinzipiell bleiben wir aber bei unsere Aussicht eines moderaten Wirtschaftswachstums 2014.”Nach den enttäuschenden BIP-Zahlen rückt nun der Arbeitsmarktbericht vom April, der am Freitag veröffentlicht wird, in den Fokus. Die Arbeitsmarktzahlen des privaten Datendienstleisters ADP fielen am Mittwoch recht gut aus. Danach wurden im Privatsektor per saldo 220 000 neue Stellen geschaffen. Die Konsenserwartung hatte bei 210 000 Stellen gelegen. Die Konsensprognose für den offiziellen Arbeitsmarktbericht liegt bei 215 000 per saldo neu geschaffenen Stellen.Die türkische Lira war am Mittwoch trotz Spekulationen über eine geldpolitische Lockerung der Zentralbank stabil. Am Abend lag sie mit einem Plus von 0,2 % bei 2,116 Lira pro Dollar. Nach der Veröffentlichung des vierteljährlichen Inflationsberichts der Notenbank erklärte ihr Gouverneur, Erdem Basci, dass es Spielraum für eine allmähliche Senkung des Leitzinses gebe. Einen stärkeren Senkungszyklus schloss Basci ausdrücklich aus. Im zurückliegenden Jahr hatte die Zentralbank ihren Leitzins drastisch auf 10 % erhöht, um den Verfall der Landeswährung zu stoppen.