Bitcoin-Preis bleibt unter Druck

Neue Futures beruhigen den Markt - Verdacht von Insiderhandel - Dombrovskis drängt zu Warnung

Bitcoin-Preis bleibt unter Druck

sts Frankfurt - Die Einführung von Terminkontrakten auf die führende Kryptowährung Bitcoin bremst offenbar deren Preisanstieg aus. Der von Bloomberg auf Basis verschiedener Plattformen ermittelte Preis eines Bitcoin fiel am Mittwoch bis auf 15 815,79 Dollar und lag am Abend 3 % tiefer bei 16 475 Dollar. Belastend wirkten auch Berichte über Insiderhandel auf der Plattform Coinbase, Gewinnmitnahmen des Litecoin-Gründers sowie Warnungen der EU-Kommission.Die an der CME und der Nyse gehandelten Terminkontrakte auf Bitcoin ermöglichen es erstmals, Positionen auf fallende Notierungen einzugehen. Die fehlende Möglichkeit solcher Short-Positionen galten neben dem mehr oder weniger unveränderten Angebot als wichtigster Kurstreiber bei Bitcoin. Zu Jahresbeginn lag die Notierung noch bei knapp unter 1 000 Dollar. Die Terminkontrakte signalisieren derzeit eine Stabilisierung des Preises: An der CME wird eine Einheit Bitcoin zur Lieferung im Januar mit 17 000 Dollar gehandelt. Für März stehen die Notierungen bei 17 300 Dollar.Für Unruhe sorgten Meldungen, wonach Coinbase dem Verdacht des Insiderhandels nachgehe. Dies schrieb Firmenchef Brian Armstrong in einem Blog-Beitrag. Sollte ein Mitarbeiter oder Vertragspartner Regularien verletzt haben, werde die Geschäftsbeziehung sofort beendet. Auslöser der Ermittlungen ist der kurzzeitige Kursanstieg von Bitcoin Cash auf 8 500 Dollar am Dienstag, wenige Stunden bevor Coinbase bekanntgegeben hatte, Kunden könnten künftig auch Bitcoin Cash an dieser Börse handeln.Unterdessen teilte Charlie Lee, der 2011 die weltweit fünfwichtigste Kryptowährung Litecoin begründet hatte, mit, er habe alle seine Bestände verkauft. Er wolle damit einen Interessenkonflikt verhindern.Zudem forderte Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der EU-Kommission, die Aufseher zu eindringlichen Warnungen auf. Er habe europäische Regulierungsbehörden angeschrieben und sie gebeten, angesichts der jüngsten Marktentwicklungen als Notfallmaßnahme ihre jüngsten Warnungen zu aktualisieren.