BlackRock zuversichtlich für europäische Aktien
sts Frankfurt – Angesichts der Aussicht auf eine erneute Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich BlackRock wieder zuversichtlicher für europäische Aktien gestimmt. Auch Schwellenländeranleihen finden bei dem weltgrößten Vermögensverwalter wieder mehr Anklang, wie aus dessen jetzt veröffentlichtem Halbjahresausblick hervorgeht.Das Bild an den Kapitalmärkten habe sich seit Jahresbeginn gewandelt. Grund dafür seien nicht zuletzt die Notenbanken: Aus Sorge vor den negativen Auswirkungen des Handelskonfliktes auf das Wachstum in der Welt hätten die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und die EZB innerhalb kürzester Zeit und quasi im Gleichschritt auf geldpolitische Lockerung umgeschaltet.”Die Gefahr, dass es wieder einmal die Zentralbanken sein werden, die die Konjunktur abwürgen, scheint somit gebannt”, schreiben Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Osteuropa bei BlackRock, sowie Kapitalmarktstratege Felix Herrmann im Ausblick des BlackRock Investment Institute (BII) auf das zweite Halbjahr. Sinkende RezessionsängsteBlackRock erwartet, dass sich der Fokus des Marktes in den nächsten Monaten etwas verschiebt. Infolge geringer Rezessionssorgen dürfte weniger die Überlegung im Mittelpunkt stehen, wo sich die Konjunktur im Zyklus befindet. Stattdessen werde es sich wohl verstärkt um die Fragen drehen, wie es mit dem Welthandel weitergeht, welchen Schaden der Konflikt zwischen den USA und China bereits angerichtet hat bzw. zukünftig anrichten wird und ob womöglich geopolitische Risiken die nächste Rezession auslösen werden. Lück und Herrmann sagen: “Die Vergangenheit zeigt: Gerade in einer Phase, wo das Wachstum schwächelt, schlagen geopolitische Risiken stärker auf die Märkte durch.”Obwohl sich das Marktumfeld dank einer robusten Makrodatenlage auch im zweiten Halbjahr als eher konstruktiv erweisen sollte, nimmt BlackRock bei Kapitalmarktanlagen eine etwas defensivere Positionierung ein. “So erfreulich die erste Jahreshälfte an den Märkten war – eine Wiederholung im zweiten Halbjahr erscheint eher unwahrscheinlich”, schreiben Lück und Herrmann. “Wichtig dabei jedoch: Höhere Widerstandsfähigkeit ist aus unserer Sicht nach wie vor nicht gleichbedeutend mit einer Untergewichtung von Aktien.” Euro-Anleihen hochgestuftWas die Einschätzung der einzelnen Marktsegmente angeht, hat BlackRock seine Ansichten teilweise an das veränderte Umfeld angepasst. “Wir gehen davon aus, dass die EZB die Lockerungserwartungen erfüllt. Folglich schließen wir die Untergewichtung europäischer Aktien und stufen Anleihen aus der Region höher”, schreiben Philipp Hildebrand, Vize-Chairman von BlackRock, und Jean Boivin, Leiter des BII.Für US-Aktien bleibt das BII “in Anbetracht vernünftiger Bewertungen” positiv gestimmt. “Kuponerträge sind in einem Niedrigrenditeumfeld unverzichtbar, weshalb wir Anleihen aus Schwellenländern höherstufen. Was die Bemühungen Chinas zum Ankurbeln des Wachstums angeht, sind die Märkte unseres Erachtens zu optimistisch. Für Schwellenländeraktien mit Bezug zu China und japanische Aktien sind wir daher weniger zuversichtlich.”