BoA Merrill Lynch setzt auf "Pax Americana"

S & P 500 Ende 2015 bei 2 200 Punkten erwartet

BoA Merrill Lynch setzt auf "Pax Americana"

hip London – Die US-Großbank BoA Merrill Lynch geht davon aus, dass sich der Wind an den Finanzmärkten im kommenden Jahr drehen wird. “In den vergangenen fünf Jahren haben wir uns – bei sinkenden Zinsen und steigenden Unternehmensgewinnen – in einem sehr positiven Umfeld für Investments befunden”, konstatiert Michael Hartnett, der Chefanlagestratege des Instituts. “Wir rechnen damit, dass das 2015 zu Ende gehen wird. Die Unternehmensgewinne sollten weiter steigen, aber auch die Zinsen.” Das werde ein schwierigeres Umfeld für die Geldanlage. Die Zeit der extremen Renditen und der “exzessiv niedrigen” Volatilität sei vorbei. Das Wachstum der Weltwirtschaft werde sich aber von 3,2 % im laufenden Jahr auf 3,6 % beschleunigen.Das aus ihrer Sicht wahrscheinlichste Szenario hat die Bank mit “Pax Americana” überschrieben. Höhere Wohnimmobilienpreise, eine steigende Kreditvergabe der Banken und die wachsende Aktivität kleiner Unternehmen deuteten darauf hin, dass die US-Wirtschaft die viel zitierte “Fluchtgeschwindigkeit” erreicht habe. Für 2015 rechnet das Institut mit einem Wachstum von 3,3 % in den Vereinigten Staaten. Im abgelaufenen Jahr hätten die Kurse am US-Aktienmarkt die europäischen Dividendentitel so weit hinter sich gelassen wie zuletzt 1976. Zum Szenario gehört auch, dass die weltweite Liquidität einen neuen Höchstwert erreicht und Deflation vermieden wird. Der Bullenmarkt für Aktien dürfte anhalten. Die Analysten der Bank erwarten, dass der S & P 500 bis Ende 2015 auf 2 200 Punkte steigen wird. “Die Stimmung ist weit davon entfernt, euphorisch zu sein”, sagt Research-Chef Candace Browning. “Die Welt scheint in Aktien unterinvestiert zu sein, und wir glauben, dass wir erst ein Drittel der Umschichtungen aus Bonds in Aktien hinter uns haben.” Das Negativszenario enthält den Crash des Euro und heißt “Währungskriege”.