Ukraine-Krieg

Börse Moskau nimmt Aktienhandel wieder auf

Nach einmonatiger Pause wird an der Moskauer Börse der Aktienhandel wieder aufgenommen. Den Anfang machen 33 russische Aktien.

Börse Moskau nimmt Aktienhandel wieder auf

ck Frankfurt

Nach fast einmonatiger Zwangspause wird am Donnerstag der Aktienhandel an der Moskauer Börse wieder aufgenommen. Die russische Zentralbank teilte mit, das zwischen 10 und 14 Uhr Ortszeit wieder ein Handel mit zunächst 33 Aktien stattfinden wird, darunter bedeutende Titel wie Sberbank, VTB Bank, Gazprom und Lukoil. Für den Handel gilt ein Leerverkaufsverbot. Zudem dürfen Broker von Ausländern gehaltene russische Aktien nicht an der Moskauer Börse verkaufen. Die für den Handel an darauf folgenden Tagen geltenden Regelungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Der Kollaps des Aktienmarktes nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine, der schwerwiegende Sanktionen gegen das Land zur Folge hat, veranlasste die Zentralbank, den Aktienhandel an der Moscow Exchange am 28. Februar einzustellen. Zuvor war der Index Moex am 24. Februar um bis zu 45,5% abgestürzt, ehe er sich am 25. Februar etwas erholt hatte.

Im Ausland waren russische Aktien beziehungsweise Global Depositary Receipts (aktienvertretende Zertifikate) sowie Russland ETFs noch eine Zeit lang handelbar. Die Folge war eine Pulverisierung der Kurse. So krachten die Notierungen der in London gehandelten Global Depositary Receipts (GDR) auf russische Aktien teilweise um nahezu 100% ein. Das Sberbank GDR erreichte ein Tief von 1 US-Cent und wurde zum Kurs von 4,5 US-Cent ausgesetzt. Sein 52-Wochenhoch hatte bei 21,64 Dollar gelegen. Der Lyxor MSCI Russia ETF, im Oktober 2021 noch auf Höhen von knapp 60 Euro, wurde im Xetra-Handel zu 7,40 Euro vom Handel ausgesetzt. Neben den ausländischen Börsen haben auch die Indexbetreiber reagiert und russische Aktien aus ihren Indizes entfernt.

Am Montag war bereits der Handel in russischen Staatsanleihen wiedereröffnet worden. Der Handelsumsatz hielt sich in den ersten Tagen in sehr engen Grenzen, der Markt war recht stabil, wozu staatliche Stützungskäufe beigetragen haben sollen.

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