Anleihemärkte

Bondanleger stellen sich auf Rezession ein

Anleger in der Eurozone stellen sich immer mehr darauf ein, dass es zur Rezession kommen wird. Das führt zu sinkenden Bundrenditen. In den USA setzen sie auf einen gemächlicheren Kurs der Fed.

Bondanleger stellen sich auf Rezession ein

kjo Frankfurt

Bondinvestoren in Europa setzen offenkundig auf ein abnehmendes Tempo bei den künftigen Zinserhöhungen in den USA, d. h. an den Märkten gibt es Hoffnungen auf einen künftig nicht mehr ganz so steilen Zinspfad der US-Notenbank Fed. Denn einem Medienbericht zufolge wollen einige Vertreter der US-Notenbank einen Gang bei den Zinsschritten herunterschalten. Das führte in der Eurozone bei den Bundesanleihen zu sinkenden Renditen. Die zehnjährige Bundrendite, die am Freitag noch bei 2,44% gelegen hatte, fiel bis auf ein Tagestief von 2,30% und war im späten europäischen Handel am Montag dann bei 2,31%.

Zu den sinkenden Renditen der sicheren Staatspapiere trug zudem bei, dass die Anleger sich immer mehr auf eine Rezession in der Eurozone einstellen. Neue Konjunkturdaten gaben dieser Sorge neue Nahrung. Die Eurozone steuert wegen der Schwäche ihrer größten Volkswirtschaft Deutschland auf eine Rezession zu. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel im Oktober um 1 auf 47,1 Zähler, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Montag zu seiner Umfrage mitteilte. Damit entfernte sich das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer merklich von der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. „Angesichts des verstärkten Produktionsrückgangs und der weiter nachlassenden Nachfrage dürfte die Wirtschaftsleistung der Eurozone im vierten Quartal 2022 schrumpfen“, sagte S&P-Global-Chefvolkswirt Chris Williamson. „Das heizt die Spekulation an, dass eine Rezession immer unvermeidbarer wird.“

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