Börsennotierte Immobilientitel legen zu

Deutschland spielt international wichtige Rolle

Börsennotierte Immobilientitel legen zu

kjo Frankfurt – Auch in diesem Jahr stehen die Zeichen für den börsennotierten Immobiliensektor weiter auf Wachstum. So legte die Marktkapitalisierung des Sektors gegenüber dem Vorjahr um 26 % auf nun 73 Mrd. Euro zu. Auch das Immobilienvermögen der börsennotierten Unternehmen stieg um weitere 26 % und hat mit 114 Mrd. Euro die Schallmauer von 100 Mrd. Euro durchbrochen. Das wurde gestern anlässlich der Konferenz der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss in Frankfurt festgehalten.Auch international würden deutsche Immobilien-AGs eine immer bedeutendere Rolle spielen. So betrage der deutsche Anteil am europäischen Sektor aktuell 23 %. Im Jahr 2013 betrug der entsprechende Anteil lediglich 10 %. Deutschland habe seine Position als zweitwichtigstes Land im europäischen EPRA-Index weiter ausbauen können. Der Abstand zu Großbritannien als führendem Immobilienaktienland habe gegenüber dem Vorjahr weiter reduziert werden könne und betrage nur noch 12 Mrd. Euro. Vom Brexit profitiertZudem sei der deutsche börsennotierte Sektor damit größer als die nachfolgenden Länder Frankreich und Niederlande zusammen. Auch würden mittlerweile drei der zehn größten europäischen Immobilien AGs aus Deutschland kommen. “Der deutsche Sektor hat weiter von der britischen Brexit-Entscheidung profitiert”, sagt Peter Barkow von Barkow Consulting. So habe sich der Anteil des britischen Sektors über den gesunkenen Wechselkurs nochmals reduziert, während der Anteil des deutschen Sektors aufgrund seines Charakters als sicherer Hafen und der überdurchschnittlichen Kursperformance weiter angestiegen sei, hieß es weiter. Keine großen BörsengängeErneut habe das Sektorwachstum ohne große Börsengänge erreicht werden können – stellen die Experten von ZIA fest. Auch sei die Emission von neuem Eigenkapital generell über die Börse im ersten Halbjahr mit 1,5 Mrd. Euro weiter auf relativ niedrigem Niveau verblieben. Der Anstieg der Marktkapitalisierung sei daher erneut im Wesentlichen auf steigende Kurse zurückzuführen. So habe der EPRA Germany Index über die vergangenen zwölf Monate um 19 % zulegen können und liege damit in der Spitzengruppe der europäischen Länder. Letztere hätten im Durchschnitt 13 Prozent zugelegt. Der Trend zu größeren Einheiten im Sektor halte unvermindert an und habe dazu geführt, dass die Anzahl der Immobilien AGs gegenüber 2011 um 29 % auf aktuell 55 zurückgegangen sei. Auch gegenüber dem Vorjahr habe der Sektor sechs Unternehmen eingebüßt, stellt ZIA weiter fest.