ROHSTOFFE

Brent Crude erholt sich

Bank of America sagt Anstieg des Goldpreises auf 3 000 Dollar voraus

Brent Crude erholt sich

ku Frankfurt – Die Ölpreise haben sich am Mittwoch nach dem enormen Absturz vom Vortag zumindest teilweise wieder erholt. Brent Crude notierte am frühen Abend zu 20,58 Dollar je Barrel, ein Anstieg gegenüber Vortag um 5 %. Am Dienstag war die Notierung um bis zu 26 % eingebrochen. Die führende US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte nach dem Wechsel auf das Auslieferungsdatum Juni im Monatskontrakt um 23 % auf 14,28 Dollar zu. Am Dienstagabend war der Preis für WTI zur Auslieferung im Mai auf ein Allzeittief von -37 Dollar abgestürzt.US-Präsident Donald Trump hat derweil sein Kabinett aufgefordert, einen Plan zu entwerfen, wie die amerikanische Ölindustrie finanziell gestützt werden kann. “Wir werden die tolle US-Öl- und Gasindustrie niemals im Stich lassen”, bekannte er. Die amerikanische Schieferölindustrie ist aktuell bereits sehr hoch verschuldet, mit Verbindlichkeiten von mehr als 200 Mrd. Dollar. Daher befürchten einige Beobachter, ein Zusammenbruch der Schieferölindustrie könnte eine Finanzkrise nach sich ziehen.Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, sollen in den vergangenen Tagen mehrere Dutzend Tankschiffe angemietet worden sein, um mindestens 30 Mill. Barrel Öl vor der US-Küste zu lagern. Auch in Nordwesteuropa sollen praktisch sämtliche verfügbaren Lagerkapazitäten bereits angemietet worden sein. So sollen auch Salzstöcke in Schweden und anderen skandinavischen Ländern schon ausgebucht sein.Die russische Regierung hat sich am Mittwoch gegen sofortige zusätzliche Förderkürzungen zur Stabilisierung des Ölpreises ausgesprochen. Präsidenten Sprecher Dmitri Peskow sagte, es gelte abzuwarten, bis die kürzlich vereinbarten Förderkürzungen der “Opec plus” Anfang Mai in Kraft getreten und wirksam seien.Am Mittwoch legte der Goldpreis leicht zu. Er befestigte sich um 4 % auf 1 709 Dollar je Feinunze. Am Vortag war er während des Crashs am Ölmarkt auf ein Zweiwochentief gefallen. Händler führten das darauf zurück, dass Anleger Gold verkaufen mussten, um über Mittel zur Befriedigung von Nachschusspflichten zu verfügen.In einer vielbeachteten, jetzt vorgelegten Studie sagen die Analysten von Bank of America Global Research einen Anstieg des Goldpreises bis auf 3 000 Dollar je Feinunze binnen 18 Monaten voraus. Damit heben sie, wie sie betonen, ihre Prognose um rund 50 % an. Bereits im kommenden Jahr sei mit einem kräftigen Anstieg zu rechnen, nämlich um rund 25 % auf 2 012 Dollar.Die Experten der Bank rechnen damit, dass das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um rund 30 % einbrechen wird. Damit handele es sich um den ausgeprägtesten Rückgang in der modernen amerikanischen Geschichte. Demgegenüber habe das zeitlich früher betroffene China für das erste Quartal nur einen Rückgang um 6,8 % gemeldet. Da die Notenbanken schnell ihre Bilanzen ausgeweitet und die Preise von Assets gestützt hätten, würden wohl letztlich viele Risiken sozialisiert. Weil nun die Wirtschaftsaktivitäten in den großen Volkswirtschaften scharf einbrächen und sich die Bilanzsummen der Notenbanken in etwa verdoppelten, würden die Fiat-Währungen unter Druck geraten, so dass mit einer Flucht der Investoren in Gold zu rechnen sei.Jenseits aller traditionellen Fundamentaldaten hinsichtlich Angebot und Nachfrage bei Gold sei nun die “finanzielle Repression” zurückgekehrt, und zwar in einem außergewöhnlichen Ausmaß. Die Zinsniveaus in den USA und den meisten G10-Volkswirtschaften würden höchstwahrscheinlich für eine sehr lange Zeitspanne bei null oder darunter bleiben, während sich die Notenbanken bemühten, die Inflationsraten auf ihre Zielgrößen anzuheben.