Brent-Ölpreis fast bei 102 Dollar
ku Frankfurt
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Mittwoch zeitweise bis auf 101,90 Dollar gestiegen. Später setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein und die Sorte wurde am Abend mit einem Abschlag von 0,3% bei 99,91 Dollar gehandelt. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate ermäßigte sich leicht um 0,3% auf 93,47 Dollar.
Den Ölpreis hat zunächst angetrieben, dass tags zuvor der saudi-arabische Energieminister Prinz Abdulaziz bin-Salman Förderkürzungen des Kartells Opec plus in Aussicht gestellt hatte. Damit würde das Produzentenbündnis auf den jüngsten Rückgang der Ölnachfrage reagieren sowie darauf, dass sich die vollständige Rückkehr des iranischen Öls auf den Weltmarkt ankündigt. Die Opec plus hat gemäß einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters im Juli bereits deutlich weniger produziert als gemäß den eigenen Förderquoten vereinbart. Die Produktionslücke beläuft sich auf stattliche 2,89 Mill. Barrel pro Tag.
Derweil steht eine Einigung des Iran mit den USA im Streit um das iranische Atomprogramm wohl unmittelbar bevor. So soll der Iran entscheidende Zugeständnisse gegenüber den USA gemacht haben. Die iranische Regierung soll nicht mehr darauf bestehen, dass Washington die aus iranischer Sicht ungerechtfertigte Einstufung der Revolutionsgarden als Terrororganisation aufhebt. Gegenwärtig produziert der Iran Schätzungen zufolge rund 2,6 Mill. Barrel pro Tag (bpd). Es sei zu erwarten, dass das Land seine Förderung binnen eineinhalb Jahren wieder auf das Niveau von 4 Mill. bpd anhebt, das es vor dem Beginn der US-Sanktionen gegeben hatte.
Den Ölpreis hat zunächst auch angetrieben, dass gemäß den Daten der US-Regierung die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 3,3 Mill. Barrel gefallen sind. Gemäß der Konsensschätzung hatten Analysten im Schnitt nur mit einem Rückgang um 933000 Barrel gerechnet.
Der Preis für Erdgas in Europa ist am Mittwoch wieder gestiegen. Am niederländischen Knotenpunkt TTF notierte der Kontrakt zur Lieferung im Dezember bereits wieder mit 294,83 Euro je Megawattstunde, damit wieder auf schwindelerregend hohem Niveau und in der Nähe der vielbeachteten Marke von 300 Euro. Die europäischen Strompreise waren hingegen leicht rückläufig.