Rohstoffe

Brent-Ölpreis setzt seinen Anstieg fort

Angebotssorgen und die Angst vor einem Boykott russischen Öls durch die EU treiben an Ölpreis weiter an.

Brent-Ölpreis setzt seinen Anstieg fort

ku Frankfurt

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Donnerstag weiter gestiegen, und zwar um 1,5% auf 106,89 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuert sich um 1,8% auf 103,82 Dollar. Händlern zufolge wurde der Preis von Sorgen hinsichtlich des weltweiten Angebots gestützt sowie von einem geringer als erwartet ausgefallenen Anstieg der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl.

Am Markt hieß es, es gebe zunehmend Sorgen, dass doch noch ein europäischer Boykott von russischem Öl zustande kommt. Zudem meldete die Nachrichtenagentur Reuters, das Kartell Opec plus werde anlässlich der monatlichen Sitzung am 5. Mai beschließen, entsprechend der vereinbarten Politik die Fördermenge nur um 432000 Barrel pro Tag (bpd) zu erhöhen. Damit würde die Opec plus nicht von ihrem bisherigen Kurs abweichen und der US-Regierung nicht entgegenkommen, die mit Blick auf die Wahlen im November an niedrigeren Energiepreisen interessiert ist.

Den Ölpreis hat zudem gestützt, dass gemäß einem Reuters-Bericht die russische Regierung angeblich von einem Rückgang der russischen Ölproduktion im laufenden Jahr von 17% ausgeht. Dies sei ein Ergebnis der westlichen Sanktionen. Sollte es dazu kommen, würde das auf eine spürbare Reduktion des weltweiten Angebots hinauslaufen.

Der Preis des wichtigsten Indus­triemetalls Kupfer ist auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten gefallen. Am Markt hieß es, die Akteure machten sich Sorgen wegen der Konjunktur in den USA. Im ersten Quartal ist das US-Bruttoinlandsprodukt mit einer Jahresrate von 1,4% gesunken. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 1,1% gerechnet.