Brent-Ölpreis steigt auf fast 125 Dollar
ku Frankfurt
Die Erwartung, dass das weltweite Angebot an Öl deutlich geringer ausfallen wird als die Nachfrage, hat am Dienstag den Ölpreis wieder angetrieben. Die Notierung der wichtigsten Nordseesorte Brent Crude legte um 2,2% auf 124,90 Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 2,1% auf 123,40 Dollar.
Die Rohstoffanalysten der schweizerischen Großbank UBS haben ihre Prognose für den Brent-Ölpreis per Ende September von 115 Dollar auf 130 Dollar angehoben und für die folgenden drei Quartale von ebenfalls 115 Dollar auf 125 Dollar. „Niedrige Lagerbestände, eine versiegende freie Kapazität und das Risiko eines hinter dem Nachfragewachstum zurückbleibenden Anstiegs des Angebots in den kommenden Monaten haben uns dazu veranlasst, unsere Preisprognose anzuheben“, betonen die Analysten. Ebenfalls ihre Erwartungen angehoben haben die Analysten der Ratingagentur Fitch. Sie gehen nun für das laufende Jahr von einem Durchschnittspreis der Sorte Brent Crude von 105 Dollar aus, dies sind 5 Dollar mehr als bislang. Die Analysten des Kartells Opec haben derweil ihre Prognose bestätigt, gemäß der die Nachfrage nach Rohöl im laufenden Jahr das Niveau von vor der Pandemie übersteigen soll. Allerdings betonen sie, es gebe Risiken für diese Prognose.
Am europäischen Spotmarkt für Erdgas ist es am Dienstag zu einem Preissprung gekommen. Am virtuellen Übergabepunkt TTF verteuerte sich der Juli-Kontrakt um 18,3% auf 98,68 Euro je Megawattstunde. Zuvor hatte der russische Gasexporteur Gazprom mitgeteilt, über die Pipeline Nord Stream 1 könne derzeit nur Gas mit 60% der normalen Kapazität fließen, da es technische Probleme mit einer von Siemens stammenden Kompressoreinheit gebe.