Rohstoff- und Energiemärkte

Brent-Ölpreis steigt weiter an

Hinweise auf eine möglicherweise stärker als bisher erwartet ausfallende Ölnachfrage bei einem knappen Angebot haben am Donnerstag für einen deutlichen Anstieg des Ölpreises gesorgt.

Brent-Ölpreis steigt weiter an

ku Frankfurt

Hinweise auf eine möglicherweise stärker als bisher erwartet ausfallende Ölnachfrage bei einem knappen Angebot haben am Donnerstag für einen deutlichen Anstieg des Ölpreises gesorgt. Die Notierung der weltweit wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte zeitweise um fast 3% zu. Am Abend ergab sich noch ein Anstieg von 1,2% auf 96,86 Dollar je Barrel. US Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 1,2% auf 88,99 Dollar.

Am Vortag war den Daten der US-Regierung zum Ölmarkt zu entnehmen gewesen, dass die US-Exporte Rekordniveau erreicht haben. Dies wurde am Ölmarkt als Hinweis auf eine robuste Nachfrage interpretiert. Gleichzeitig dürfte das Angebot auf dem Weltmarkt begrenzt bleiben, da bald die Kürzung der Förderquoten durch das Kartell Opec plus um formell 2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) in Kraft tritt, was nach Ansicht von Analysten auf eine tatsächliche Reduzierung um 800000 bis 900000 bpd hinauslaufen könnte. Zudem tritt am 5. Dezember die von der Europäischen Union verhängte Preisobergrenze für russisches Öl in Kraft, wobei Moskau mehrfach betont hat, dass Russland kein Land mehr beliefern werde, das sich der Preisobergrenze anschließt. Damit ist es denkbar, dass dem Weltmarkt weiteres Öl entzogen wird. Dem könnte die US-Regierung durch weitere Verkäufe von Öl aus der strategischen Reserve des Landes entgegenwirken, die sich allerdings schon durch die bisherigen Verkäufe deutlich geleert hat.

Der Preis für Erdgas am europäischen Spotmarkt ist am Donnerstag gestiegen, befindet sich aber nach wie vor auf einem relativ niedrigen Niveau, verglichen mit dem Hoch von rund 350 Euro je Megawattstunde von Ende August. Der Monatskontrakt legte leicht um 3% auf 107,36 Euro zu. Am Markt wurde auf den hohen Füllstand der Speicher in Europa verwiesen. Deutlich nach­gegeben hat am Donnerstag der Strompreis. Deutscher Grundlaststrom zur Lieferung am folgenden Tag verbilligte sich um 16,1% auf 104,05 Euro je Megawattstunde. Ende August war der Kontrakt in der Spitze auf 692 Euro geklettert. Französischer Grundlaststrom verbilligte sich um 2,7% auf 106,90 Euro, obwohl nur 50% der Kernkraftwerkskapazitäten arbeiten.

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