ROHSTOFFE

Brent-Ölpreis fällt unter 60 Dollar

Konjunktursorgen, Lage in Venezuela und steigende US-Produktion belasten

Brent-Ölpreis fällt unter 60 Dollar

ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist zum Wochenauftakt deutlich unter Druck geraten. Die Notierung gab um 3,4 % auf 59,56 Dollar je Barrel nach. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 3,7 % auf 51,69 Dollar.Händler betonten, die Akteure am Ölmarkt machten sich Sorgen wegen der weltweiten konjunkturellen Lage sowie der stark steigenden Ölproduktion in den Vereinigten Staaten. So wurden in den USA zum Jahresende 11,9 Mill. Barrel pro Tag (bpd) produziert, was einen neuen Höchstwert darstellt. Zudem ist die Zahl der aktiven Ölförderinstallationen in den USA deutlich gestiegen. Nach Angaben des US-Ölbohrdienstleisters Baker Hughes hat die Zahl der Ölplattformen in der Woche zum 25. Januar um 10 auf 862 zugenommen. Damit ist die Gesamtzahl der Plattformen gegenüber dem Wert vor einem Jahr von 759 deutlich gestiegen. Allerdings stellt sich die Frage, ob es sich bei dem Anstieg um eine nachhaltige Entwicklung handelt, weil im gesamten Verlauf des Januar bislang netto 23 Plattformen geschlossen wurden. Viele Schieferölanbieter sprechen derzeit eher von einer Reduzierung ihres Angebots aufgrund der Erwartung sinkender Ölpreise. Noch kein MachtwechselZur Erläuterung des Preisrückgangs wurde am Markt auch auf Venezuela verwiesen, wo es trotz der Bemühungen der US-Administration bislang nicht zu einem Machtwechsel vom gegenwärtigen Präsidenten Nicolás Maduro hin zu dem von den USA bevorzugten Juan Guaidó gekommen ist oder auch zu einem Bürgerkrieg oder einer Militärintervention von außen – Ereignisse, die zu umfangreichen Ausfällen in der venezolanischen Ölproduktion führen würden.Der Preis des Industriemetalls Aluminium ist am Montag deutlich unter Druck geraten. Die Notierung gab um 1,4 % auf 1 892,50 Dollar je Tonne nach. Später erholte sich der Aluminiumpreis wieder leicht bis auf 1 909 Dollar. Die US-Regierung hat am Sonntag die Sanktionen gegen den bedeutenden russischen Aluminiumkonzern Rusal aufgehoben. Als Reaktion darauf hat die London Metal Exchange (LME) das Verbot der Einlagerung des von Rusal produzierten Aluminiums in ihren Warenhäusern mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Damit fällt am Markt die Sorge weg, dass aufgrund von US-Sanktionen gegen Rusal das Weltmarktangebot an dem Leichtmetall deutlich nachgeben könnte.Bei anderen Industriemetallen waren derart ausgeprägte Preisbewegungen nicht zu beobachten. Das wichtigste Basismetall Kupfer gab um 0,2 % auf 6 042 Dollar je Tonne nach, während Zink um 0,3 % auf 2 681,50 Dollar je Tonne kletterte.