Brent-Ölpreis legt leicht zu
ku Frankfurt
Ein überraschender Rückgang der Lagerbestände an Rohöl in den USA hat am Donnerstag für einen leichten Anstieg des Ölpreises gesorgt. Die wichtigste Rohölsorte Brent Crude verteuerte sich um 0,4% auf 78,53 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte WTI legte um 0,6% auf 73,43 Dollar zu. Nach Angaben der US-Regierung vom Mittwoch sind die US-Lagerbestände an Rohöl auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gefallen. In der vergangenen Woche ermäßigten sie sich um 7,5 Mill. Barrel. Gemäß der Konsensschätzung hatten von Reuters befragte Analysten stattdessen mit einem Anstieg um 100000 Barrel gerechnet.
Den Ölpreis treibt auch an, dass nach wie vor kein Öl aus der nordirakischen Provinz Kurdistan exportiert werden kann. Bislang hatte die semiautonome Provinz Erdöl auf eigene Rechnung über die Türkei exportiert. Die irakische Regierung hat jetzt allerdings vor einem internationalen Schiedsgericht ein Verfahren gegen die Türkei gewonnen, die daraufhin den Transport des Öls, für das es keine irakische Exportlizenz gibt, eingestellt hat. Die Analysten der US-Großbank Citigroup erwarten allerdings, dass es zu einer politischen Lösung des Konflikts kommen wird und dass aus der Provinz bald wieder 200000 Barrel pro Tag exportiert werden können.
Der Ölpreisanstieg wird dadurch gedeckelt, dass bislang die russischen Förderkürzungen deutlich hinter dem zurückbleiben, was von Moskau in Aussicht gestellt worden war. Die russische Regierung hatte eine Kürzung um 500000 Barrel pro Tag (bpd), dies sind etwa 5% der gesamten Förderung des Landes, angekündigt. Nach Berechnungen von Reuters ist die russische Förderung allerdings nur um 300000 bpd zurückgegangen.
Der Goldpreis hat am Donnerstag minimal um 0,1% auf 1965,67 Dollar je Feinunze zugelegt. Nach Einschätzung von Marktteilnehmern hat der schwächere Dollar den Goldpreis gestützt. Die meisten Analysten rechnen mit einer weiteren Verteuerung des gelben Metalls.