Brent so billig wie seit Januar nicht mehr
ku Frankfurt – Ein unerwarteter Anstieg der US-Lagerbestände an Rohöl hat den Ölpreis am Mittwoch deutlich unter Druck gesetzt. Die international wichtigste Benchmark-Sorte Brent Crude gab bis auf 60,10 Dollar je Barrel nach. Dies ist das niedrigste Niveau seit Ende Januar dieses Jahres. Am Abend wurde Brent dann zu 60,37 Dollar gehandelt, ein Abschlag von 2,6 % gegenüber dem Preis vom Vorabend. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab bis auf 51,26 Dollar nach. So billig war die Sorte zuletzt am 17. Januar.Gemäß den Daten der Energy Information Administration (EIA) der US-Regierung weiteten sich die Rohölbestände in der vergangenen Woche um stolze 6,8 Mill. Barrel aus. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um rund 850 000 Barrel gerechnet. Die Benzinvorräte stiegen ebenfalls stärker als erwartet, und zwar um 3,2 Mill. Barrel, gegenüber einem vorausgesagten Plus von 630 000 Barrel. Dies deutet auf eine Überversorgung des US-Marktes sowie möglicherweise auf eine konjunkturelle Abschwächung hin.Für einen Anstieg des Ölpreises vermochte die Nachricht nicht zu sorgen, dass die russische Ölproduktion Anfang Juni mit 10,87 Mill. Barrel pro Tag (bpd) auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen ist. Im Mai hatte sie noch bei 11,11 Mill. bpd gelegen. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die Verunreinigung des Öls in der nach Westeuropa führenden Druschba-Pipeline, die zu einer Unterbrechung der Lieferungen geführt hatte. Noch im Juni sollen die Lieferungen aber wieder aufgenommen werden.Der Goldpreis ist mit 1 335,82 Dollar je Feinunze am Mittwoch auf den höchsten Stand seit drei Monaten geklettert. Händler verwiesen auf den Handelskrieg.