kjo Frankfurt – Der Bund wird sich in Zukunft verstärkt auf die 30-jährigen Anleihen konzentrieren. Dies ist die längste Laufzeit im Anleiheportfolio der Deutschen Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt. Längere Laufzeiten stehen derzeit – wie bisher auch schon – nicht auf der Agenda des Schuldenmanagers. Dahingehend interpretierten Marktteilnehmer gestern Äußerungen von Jens Spahn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, anlässlich der Amtseinführung der neuen Finanzagentur-Geschäftsführerin Jutta Dönges.Spahn ging in seinen Ausführungen auf die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesfinanzministerium – Hausherr bei der Finanzagentur – und der Finanzagentur ein. Bei Gesprächen mit Geschäftsführer Tammo Diemer über die Ausgestaltung des Bundesschuldenportfolios würden auch langlaufende Anleihen oder Ultralangläufer anderer Staaten der Eurozone thematisiert. So hat etwa Österreich im September die erste 100-Jährige des Staates begeben und war damit den Vorbildern Irland und Belgien gefolgt.Spahn ergänzte, dass Diemer in diesem Punkt wiederholt dargelegt habe, dass der Bund-Schuldenmanager bei seinem gegenwärtigen Instrumentenkasten bleiben sollte und damit auch bei der 30-jährigen Anleihe als längster Laufzeit bei den Bundeswertpapieren. Längere Laufzeiten als diese – so die Ausführungen von Spahn – seien somit aus Sicht des Bundes nicht erforderlich. Laut Spahn ist die Zinsausgabenbelastung des Bundes in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesenkt worden, und zwar von rund 40 Mrd. Euro vor zehn Jahren auf nunmehr deutlich unter 20 Mrd. Euro pro Jahr. Da die Zinsausgaben für das Gesamtportfolio laut Spahn weiter reduziert werden sollen, stellen sich Marktakteure nun darauf ein, dass der Bund im Niedrigzinsumfeld verstärkt auf seine Langläufer, die 30-jährigen Anleihen setzen wird.—– Wertberichtigt Seite 8- Personen Seite 16