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China-Daten lassen Nickelpreis einknicken

Metall verbilligt sich um 5 Prozent - Auch Kupfer-Notierung schwächer

China-Daten lassen Nickelpreis einknicken

ku Frankfurt – Schwache Konjunkturdaten aus China haben am Dienstag dem Preis des Industriemetalls Nickel zugesetzt. An der London Metal Exchange (LME) gab die Notierung um 5,3 % auf 11 825 Dollar je Tonne nach. Zeitweilig war sie sogar auf ein Zweiwochentief von 11 785 Dollar gefallen. Noch Anfang des Monats hatte Nickel in der Spitze 13 030 Dollar gekostet. So teuer war das Metall zuletzt im Juni 2015 gewesen. Der Nickelpreis war zuletzt durch die Erwartung einer kräftig steigenden Nachfrage nach Elektroautos angetrieben worden. Erwartungen verfehltGemäß den von der chinesischen Regierung vorgelegten Daten ist die Industrieproduktion im Reich der Mitte im Oktober um 6,2 % gestiegen. Die Konsensschätzung hatte bei 7,3 % gelegen. Die Einzelhandelsumsätze nahmen im vergangenen Monat gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 10 % zu, gegenüber einer Markterwartung von 10,4 %. Die Investitionen in Anlagen und Ausrüstungen blieben mit einem Anstieg um 7,3 % knapp hinter der Schätzung der Analysten von 7,4 % zurück. Händler sagten, es sehe damit nach einer Abkühlung der chinesischen Konjunktur aus. Weiterer RückgangDies schlug sich auch im Preis des wichtigsten Industriemetalls Kupfer nieder. In London gab die Notierung des marktführenden Kontrakts zur Lieferung in drei Monaten um 1,9 % auf 6 765 Dollar je Tonne nach. Damit haben die charttechnischen Unterstützungszonen bei 6 849 Dollar und 6 803 Dollar nicht gehalten. Analysten zufolge ist aus charttechnischer Sicht mit einem weiteren Preisrückgang zu rechnen. Verbilligt hat sich auch Zink. Die Notierung des Metalls gab an der LME um 2,7 % auf 3 125 Dollar je Tonne nach.Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude sank kräftig um 2,3 % auf 61,64 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) sackte um 2,1 % auf 55,69 Dollar ab. Am Markt wurde auf den Monatsbericht der Internationalen Energieagentur IEA verwiesen, die ihre Prognose für den Anstieg der Nachfrage im laufenden und im kommenden Jahr zurückgenommen hat. Zudem hatte die US-Regierung am Montag mitgeteilt, dass die US-Schieferölproduktion im Dezember den zwölften Monat in Folge zugenommen hat, und zwar um 80 000 Barrel pro Tag (bpd).Händler rechnen mit weiteren Gewinnmitnahmen bei Öl, da die Positionierung spekulativer Marktteilnehmer an den Warenterminmärkten zuletzt extrem bullish gewesen ist. Per 7. November hatte es Netto-Long-Positionen gegeben, die 1,09 Mrd. Barrel Rohöl, Benzin und Heizöl entsprachen. Ende Juni hatten diese Netto-Long-Positionen lediglich 305 000 Barrel betragen. Aktuell handelt es sich um einen neuen Rekord. Den bisherigen Höchststand hatte es mit 1,025 Mrd. Barrel im Februar gegeben. Bei Brent-Rohöl lag die Positionierung spekulativer Adressen per 7. November bei rekordhohen 543 Mill. Barrel. Das Verhältnis von Long-Positionen zu Short-Positionen lag bei 11 : 1. Steigende ZinsenDer Goldpreis ist auf ein Wochentief von 1 270,56 Dollar je Feinunze gefallen. Händler verwiesen auf die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA. Später erholte sich das Edelmetall wieder auf 1 279,38 Dollar, ein leichter Anstieg von 0,1 % gegenüber dem Stand vom Vortag.