China-Daten stützen Ölpreis
ku Frankfurt
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Donnerstag leicht gestiegen. Er befestigte sich um 0,5% auf 84,72 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 0,7% auf 78,22 Dollar. Händlern zufolge stützen weiterhin die zuletzt positiven Konjunkturdaten aus China. So war der Einkaufsmanagerindex für die chinesische verarbeitende Industrie stärker ausgefallen als erwartet. Tendenziell gedrückt wird der Ölpreis allerdings durch ein momentan recht großes Angebot. So sind die per Tanker durchgeführten Exporte russischen Erdöls im Februar auf ein Rekordhoch geklettert. Den Ölpreis belastet zudem die wieder steigende Inflation in Europa und den USA, weil dies die großen Notenbanken mit stärkeren Zinserhöhungen auf den Plan rufen könnte, die wiederum die Konjunktur und den Ölverbrauch drücken.
Auf einem im Vergleich zu den vergangenen Monaten sehr niedrigen Niveau hält sich der Preis für Erdgas am europäischen Spotmarkt. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF betrug der Preis am Donnerstag 47,45 Euro je Megawattstunde, ein leichter Anstieg von 0,8% gegenüber Vortag. In den nächsten Tagen könnte der Preis nach Einschätzung von Marktteilnehmern leicht steigen, weil in weiten Teilen Europas die Temperaturen etwas unter dem langjährigen Durchschnitt liegen sollen. Allerdings sind die Gasspeicher in der EU aktuell noch zu 61,1% gefüllt, wie Gas Infrastructure Europe mitteilt. Damit besteht keine Knappheit des Energieträgers. Die Analysten der italienischen Unicredit gehen aber davon aus, dass die Lage in den kommenden Monaten aufgrund des Ausfalls russischer Gaslieferungen schwieriger wird. Für das zweite Halbjahr rechnen sie mit einem TTF-Gaspreis von im Durchschnitt 80 bis 90 Euro.
Neue Sanktionen
Die Drohung der US-Regierung, neue Sanktionen gegen China verhängen zu wollen, haben am Donnerstag für einen Anstieg des Kupferpreises gesorgt. An der London Metal Exchange fiel die Notierung um 2% auf 8921 Dollar je Tonne. Die Nachrichtenagentur Reuters hat gemeldet, die US-Regierung fordere ihre Verbündeten auf, neue Sanktionen gegen China zu verhängen, falls China Waffen an Russland liefere.