Chinas Yuan bäumt sich wieder auf
nh Schanghai – Anzeichen für ein positiveres Gesprächsklima im Handelskonflikt zwischen China und USA werden von einer auffallend kräftigen Hausse des chinesischen Yuan begleitet. Am Freitag legte der Yuan im offiziellen Handel in Schanghai um 0,7 % gegenüber dem Dollar zu und erreichte damit den höchsten Stand seit fünf Monaten.In der zweiten Januarwoche ist die Devise nun um 1,8 % auf 6,74 Yuan je Dollar geklettert, das stellt für sich genommen die kräftigste wöchentliche Aufwertungsbewegung gegenüber dem Greenback seit dem Jahr 2005 dar. Seit Jahresbeginn beträgt die Avance gegenüber dem Dollar rund 2 %. Die Yuan-Hausse dürfte ihrerseits zu einer weiteren Beruhigung im Handelskonflikt beitragen, nachdem immer wieder Befürchtungen aufgekommen sind, dass Peking eine gezielte Abwertung des Yuan als “Währungswaffe” im Handelskonflikt einsetzen könnte.Eine Stabilisierung der chinesischen Währung färbt auch positiv auf das Sentiment am chinesischen Aktienmarkt ab. Im bisherigen Jahresverlauf konnte der Leitindex CSI 300 knapp 3 % zulegen. Die Experten rechnen damit, dass der CSI 300 in diesem Jahr auf eine stramme Performance von rund 20 % kommen könnte. Damit würde allerdings die kräftige Delle vom vergangenen Jahr nur mühsam wieder aufgeholt. Schließlich hatte der Aktienmarkt unter dem Eindruck des Handelskonflikts mit einem Minus von gut 25 % die weltweit schwächste Performance hingelegt.Von konjunktureller Seite ist derzeit heftiger Gegenwind zu spüren, Chinas Wirtschaft steht weiter unter Abkühlungsdruck. Die Analystenprognosen laufen auf ein Wachstum für 2018 von noch 6,5 % hinaus, das sich im neuen Jahr auf 6,1 bis 6,3 % reduzieren dürfte. Die Anleger hoffen allerdings, dass die Pekinger Regierung mit fiskalischen und monetären Impulsen energischer gegensteuern wird, und können damit rechnen, dass die Unternehmensgewinne noch im mittleren einstelligen Bereich zulegen werden.Mit einer großen Jahresauftakt-Rally ist aber kaum zu rechnen, weil die mit Frist bis zum 1. März laufenden Handelsgespräche noch reichlichen Unwägbarkeiten ausgesetzt sind. Im Falle einer erfolgreichen Deeskalation des Handelskonflikts und einer Stabilisierung der Konjunkturkräfte dürften die chinesischen A-Aktien in der zweiten Jahreshälfte dann allerdings immer besser in Schwung kommen.—– Bericht Seite 13