CO2-Emissionen für Anleger relevant

Studie: Emissionen beeinflussen Aktienperformance

CO2-Emissionen für Anleger relevant

ck Frankfurt – Investoren sollten die Kohlenstoffdioxidemissionen von Unternehmen im Blick behalten. Denn sie können erhebliche Auswirkungen auf Kapitalinvestitionen haben. Das ergab eine Studie mit der Überschrift “Wesentlichkeit von CO2-Emissionen für Investitionsentscheidungen” der Professoren Alexander Bassen und Timo Busch von der Universität Hamburg, die im Auftrag der Union Investment erstellt wurde. Signifikante ÜberrenditeIn der Studie wurden Daten über mehr als 4 000 Unternehmen erfasst. Um die Auswirkungen von CO2-Emissionen auf die Aktienperformance zu erfassen, wurden Aktienportfolios in Abhängigkeit von der CO2-Intensität der jeweiligen Unternehmen gebildet. “Die Analyse zeigt die Vorteile einer Anlagestrategie, die auf Aktien von Unternehmen mit niedriger CO2-Intensität setzt”, so Bassen. Während das Portfolio aus Aktien von Unternehmen mit der niedrigsten CO2-Intensität gegenüber dem Vergleichsindex eine Mehrrendite von 0,39 erziele, weise das CO2-intensivste Portfolio eine Minderrendite von 0,38 auf.Durch die Strukturierung von Portfolios nach CO2-Intensitäten könne daher im Durchschnitt eine signifikante Überrendite von rund 0,8 Prozentpunkten erzielt werden.Erhebliche Vorteile zeige auch ein Vergleich der Portfolios auf Grundlage des Markt-Buchwert-Verhältnisses, so die Union Investment: Das Portfolio mit der geringsten CO2-Intensität weise demnach deutlich höher bewertete Unternehmen auf als das Portfolio mit der höchsten CO2-Intensität. Das Markt-Buchwert-Verhältnis sei bei Ersterem im Durchschnitt um rund 30 % höher. “Die Finanzmärkte sehen geringe CO2-Emissionen offenbar als Indikator für künftige Wertschöpfungspotenziale und Wachstumschancen”, sagte Alexander Schindler, im Vorstand von Union Investment für das institutionelle Kundengeschäft zuständig.Die Studie kommt auch zu dem Schluss, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen CO2-Intensität und Profitabilität von Unternehmen gibt. Hohe Emissionen seien offenbar eng mit der Wertschöpfung eines Unternehmens verbunden. “Neben relativ günstigen fossilen Brennstoffen ist der Grund dafür, dass die bisherigen Regulierungsmaßnahmen zur CO2-Reduktion die Unternehmen noch nicht stark belastet haben”, sagte Busch. “Gewinne gehen daher oft zulasten der Gesellschaft.” Es sei jedoch zu erwarten, dass es zu einer verursachergerechten Verteilung der sogenannten externen Klimakosten kommen könne. Der Studie zufolge könnte dies bei den untersuchten Versorgern dazu führen, dass die Unternehmen keinen Gewinn mehr erwirtschaften.