Columbia: Anleger fordern höhere Risikoprämien

Bondverkäufe aufgrund stärkerer US-Wirtschaft

Columbia: Anleger fordern höhere Risikoprämien

kjo Frankfurt – Die jüngsten Kursrücksetzer am Aktienmarkt sind der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge vor allem darauf zurückzuführen, dass Anleger höhere Risikoprämien verlangen. Denn die Erwartungen der Analysten hinsichtlich der künftigen Entwicklung der Unternehmensgewinne hätten sich nicht gravierend geändert. “Es könnte sein, dass Analysten und Anleger unterschiedliche Ansichten darüber haben, wie die Welt sich künftig drehen wird”, sagt Toby Nangle, Globaler Leiter der Asset-Allokation und Leiter des Bereiches Multi-Asset in der Region Europa, Naher Osten und Afrika bei Columbia Threadneedle. “Analysten mögen eher in gehobener Stimmung sein. Aber Anleger können dennoch im Großen und Ganzen glauben, dass sich die Dinge deutlich zum Schlechteren wenden werden. Innerhalb des Aktienmarktes waren Branchen mit langfristigen Cash-flows besonders betroffen”, so die Einschätzung von Nangle.Dazu gehören seiner Ansicht nach typischerweise Wachstumsaktien, die Anleger als Gewinn-Ansammler kaufen würden. Die Experten von Columbia Threadneedle verweisen darauf, dass die Risikoprämien, die Anleger verlangen, nicht nur am Aktienmarkt gestiegen sind. Staats- und Unternehmensanleihen seien ebenfalls davon betroffen. Den Auslöser für den Abverkauf bei Anleihen sieht Nangle teilweise in der Stärke der US-Wirtschaft begründet. Ein weiterer Grund liege darin, dass dem Markt die Politik der US-Regierung ein stückweit missfalle – speziell die Steuerreform nach einer mehrjährigen Wachstumsphase und angesichts von Vollbeschäftigung sowie die Handelspolitik. Fundamentale Stärke intakt”Als mittel- bis langfristig orientierte Anleger beobachten wir den Anstieg der Risikoprämien mit Vorsicht. Zwar bieten sich uns gute künftige Cash-flows nun zu einem niedrigeren Preis. Aber wir sind unsicher, wo die Anleihenrenditen und die Bewertungen der Anlageklassen im Allgemeinen schließlich landen werden”, so Nangle weiter. Denn einerseits lege das globale Wirtschaftswachstum offenbar nicht weiter zu, andererseits erscheine die fundamentale Stärke intakt.