Columbia erwartet erhöhte Nervosität

Investmentexperten treibt Verflachung der Renditestrukturkurve um

Columbia erwartet erhöhte Nervosität

kjo Frankfurt – Die Nervosität sowohl am Aktien- als auch am Anleihemarkt wird der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge erhöht bleiben. Sorgen hinsichtlich der Inflations- und Zinsentwicklung sowie deren Effekte auf das Wirtschaftswachstum, geopolitische Konflikte und ein Ende der geldpolitischen Lockerung seien die Quellen für anhaltende Volatilität. “Die ab 2009 eingeführten quantitativen Lockerungsmaßnahmen müssen in vielen Regionen erst noch zurückgenommen werden. Dies wird neben geopolitischen Problemen einschließlich einer möglichen Umkehrung der Globalisierung, die den Volkswirtschaften und Märkten in den vorigen Jahrzehnten zugutekam, die Märkte beunruhigen”, so die Meinung von William Davies, globaler Aktien-Chef bei Columbia Threadneedle. “Wir rechnen weiterhin mit Wachstum bei anhaltend niedrigen Zinsen, aber mit dem seit den wirtschaftlichen Turbulenzen von 2009 gültigen Vorbehalt: anhaltende Unsicherheit und Besorgnis”, ergänzt er. Rückschritte bei der Globalisierung sind nach Ansicht von Davies die derzeit größte Gefahr. “Das ist nicht gut für die Märkte, so dass unsere Sorgen nicht abreißen.” Mögliche ÜberreaktionAm Anleihenmarkt treibt Columbia Threadneedle vor allem die Verflachung der Renditekurve um. Denn diese Entwicklung könne die Sorge widerspiegeln, die prognostizierten Zinserhöhungen der Fed könnten von der Wirtschaft nicht verkraftet werden, das Wachstum abwürgen und zu einer Rezession führen. Die Experten stellen sich die Frage, ob es sich dabei womöglich um eine Überreaktion handelt. “Wir glauben ja, hüten uns aber zunehmend, über Signale wie die inflationsstabile Arbeitslosenquote und invertierte Renditekurven hinwegzusehen, die wir einst für verlässlich hielten und sehr ernst nahmen”, so Davies` Kollege Colin Lundgren, globaler Anleihen-Chef bei Columbia Threadneedle. In jedem Fall werde man die Daten und Nachrichten genau verfolgen, die auf höhere Inflation, ein Ende des ausgedehnten Konjunkturaufschwungs oder sogar auf beides hindeuten könnten.