Comeback der aktiven Vermögensverwalter

Bessere Entwicklung in turbulenten Marktphasen

Comeback der aktiven Vermögensverwalter

Bloomberg New York – In den Tagen des Einbruchs an den Aktienbörsen in diesem Jahr gab es einen Hoffnungsschimmer für aktive Fondsmanager. Die Belege sind zwar nicht überwältigend, aber einheitlich. Irgendwie sind Manager von Wachstumsfonds beim Ausverkauf bei den FAANG-Aktien (Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google) im März unversehrt geblieben. Gleiches gilt für die erste Februarwoche: Benchmarks wurden allgemein geschlagen. Selbst bei Privatanlegern hat es Anzeichen für eine Präferenz aktiver Anlagestrategien gegeben. “Es wäre ein besseres Jahr für aktive Manager, wenn die Volatilität weiterhin hoch bleibt”, sagt Todd Fungard, Chief Investment Officer von McQueen, Ball & Associates. “Wenn der Markt einfach nur nach oben geht, gibt es viele passive Ströme. Aber wenn die Volatilität anzieht, dann können aktive Manager Mehrwert schaffen.” Letzten Monat, als Facebook und Amazon angesichts von Regulierungsbedenken einen Kursrutsch in der FAANG-Gruppe der Tech-Giganten auslösten, blieben Investmentfonds mit einer Ausrichtung auf schnelleres Wachstum verschont. Etwa 68 % der Wachstumsfonds haben im März ihre Benchmarks übertroffen. Das ist besser als bei allen anderen Kategorien, wie von Bank of America (BoA) zusammengestellte Daten zeigen. Während andere in diese Lieblingsaktien strömten, taten Wachstumsfonds das nicht. Ihre Positionen in den fünf größten Technologieunternehmen lagen laut Goldman Sachs im Durchschnitt 423 Basispunkte unter dem Anteil dieser Aktien im Benchmark-Index. Gutes erstes QuartalAber nicht nur Wachstumsfonds glänzten in der Marktschwäche. Dank differenzierter Aktienwetten haben 57 % aller Large-Cap-Investmentfonds in den ersten drei Monaten des Jahres die Benchmarks geschlagen. Die Turbulenzen an den Aktienmärkten haben aber auch die Anleger aus ihrer passiven Trance gerissen. Laut BoA-Daten sind Anleger in der vorvergangenen Woche erstmals seit zwei Monaten aus ETFs ausgestiegen und setzten stattdessen auf einzelne Aktien. Seit Januar haben BoA-Kunden mehr als 1 Mrd. Dollar in einzelne Aktien gesteckt.Das ist zwar nur ein Zehntel ihrer Aktienkäufe insgesamt, aber es ist eine seltene Abkehr von den letzten zehn Jahren, als einzelne Aktien jedes Jahr abgestoßen wurden. Gleichzeitig zeigten sich erste Anzeichen für eine Abneigung der Anleger gegenüber passiven Fonds. Laut Daten der Credit Suisse verzeichneten ETFs, die sich auf US-Aktien konzentrieren, im März Abflüsse von mehr als 12 Mrd. Dollar, womit die Abflüsse in den vergangenen zwei Monaten die größten seit 2008 sind.