Credit Suisse reduziert Aktienmarktprognosen
ck Frankfurt – Die Credit Suisse hat ihre Prognosen für die Aktienmärkte reduziert. Den US-Index S & P 500 (aktuell bei 1 983) erwarten ihre Strategen zum Jahresende und Mitte 2016 nur noch bei 2 100 und 2 200 nach bisher 2 200 und 2 300 Punkten. Für den bei 3 280 liegenden Euro Stoxx 50 wurde die Ultimoprognose von 4 000 auf 3 600 Zähler gesenkt. Für Mitte 2016 gab die Bank eine erstmalige Prognose von 3 800 Punkten bekannt.Aus mehreren Gründen ist die Bank aber weit für die Aktienmärkte optimistisch. Unter anderem verweist sie historische Erfahrungen. Nach fünf von sieben Ausverkäufen während eines Sommers habe der S & P 500 innerhalb eines Jahres sein Hoch von vor dem Ausverkauf wieder erreicht. Im Durchschnitt habe der Index innerhalb eines Jahres 23 % über dem nach dem Ausverkauf erreichten Tief gelegen.Die Strategen verweisen auf zahlreiche Marktanomalien des jüngsten Ausverkaufs, die nicht mit einer Wachstumsverlangsamung in Einklang zu bringen seien und ihrer Einschätzung nach auf Panik hindeuten. So sei es bei den Aktien zu einem Ausverkauf gekommen, obwohl die Anleiherenditen gestiegen und der Dollar gesunken sei.Ferner ist die Bank überzeugt, dass die Wachstumserwartungen des Marktes zu pessimistisch sind. Derzeit werde eine viel zu starke Wachstumsverlangsamung eingepreist. Der Risikoappetit und das Verhältnis von Aktienrenditen zu Anleiherenditen eskomptierten einen Rückgang des amerikanischen ISM-Konjunkturindex auf ein Niveau, das ein Nullwachstum in den USA implizieren würde, und die weltweiten Einkaufsmanagerindizes seien mit einem Rückgang des globalen Wachstums auf 1,5 % konsistent. Credit Suisse glaubt weiterhin, dass das weltweite Wachstum nach einem Rückgang auf 2 % in den ersten sechs Monaten im zweiten Halbjahr auf 3 % anziehen wird.Laut dem Institut fehlen die üblichen Voraussetzungen eines Bärenmarktes. In der Vergangenheit habe ein Ausverkauf im S & P 500 von mehr als 10 % nach einer mehr als zweijährigen Phase ohne 10-Prozent-Korrektur eine Rezession, eine schwere Kreditkrise oder eine extreme Überbewertung erfordert. Keine dieser Voraussetzungen sei gegeben.Die Strategen verweisen außerdem darauf, dass Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed in der Vergangenheit nicht mit dem Zenit von Bullenmärkten einhergegangen seien. Zudem werde die Fed Zinserhöhungen auf das Jahr 2016 verschieben, falls sich die chinesische Wirtschaft deutlicher als erwartet verlangsamen sollte. Firmengewinne wachsenDie Strategen haben allerdings auch ihre Prognosen für die Gewinne je Aktie reduziert. Ihre Prognosen für das Ergebniswachstum in den Jahren 2015 und 2016 liegen für Europa um 7 % und für die USA um 4 % unter dem Konsensniveau. Bärenmärkte entstünden jedoch bei um mehr als 5 % sinkenden Gewinnen, während das Institut für Europa einen Anstieg der Ergebnisse je Aktie in den Jahren 2016 und 2017 von 11 % erwarten.