AKTIEN IM HAUSSE-MODUS

Dax erreicht 12 000er Schwelle

Marktbarometer auf höchstem Stand seit April 2015 - Nebenwerteindizes setzen Rekordjagd fort

Dax erreicht 12 000er Schwelle

Zum ersten Mal seit fast zwei Jahren ist der Dax am Mittwoch wieder über die Schwelle von 12 000 Punkten gestiegen, die Nebenwerteindizes erreichten erneut rekordhohe Niveaus. Strategen äußerten sich bezüglich der Nachhaltigkeit der erreichten Kurshöhen skeptisch.ck Frankfurt – Am Vortag noch knapp gescheitert, hat der Dax am Mittwoch zum ersten Mal seit April 2015 wieder die Marke von 12 000 Zählern erreicht. Das deutsche Standardwertebarometer kletterte im frühen Handel bis auf 12 031, fiel dann aber zurück und schloss mit einem Plus von 0,3 % bei 11 999 Punkten. Unterdessen stiegen die Nebenwerteindizes erneut auf rekordhohe Niveaus. Allerdings fielen auch sie im Verlauf zurück. So zog etwa der MDax bis auf 23 696 an, ehe er den Handel mit einem Minus von 0,1 % bei 23 613 Zählern beendete. Der Euro Stoxx 50 stieg bis auf 3 355 und damit auf das höchste Niveau seit Dezember 2015 und schloss kaum verändert bei 3 340 Punkten. Der Dow stieg im frühen Handel auf einen Rekord von 20 767 Punkten.Gestützt wurde der Aktienmarkt u.a. vom schwachen Euro, der bis unter die Marke von 1,05 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit dem 11. Januar sank. Ferner fiel der Ifo-Index deutlich robuster aus als erwartet. Hinzu kamen positive Unternehmensnachrichten. So zogen Thyssenkrupp um 4,6 % an, nachdem bekannt gegeben worden war, dass das Unternehmen endlich sein brasilianisches Stahlgeschäft verkauft hat. Ferner zogen Fresenius Medical Care nach dem Ergebnisbericht des Unternehmens um 2 % an. RWE gaben jedoch 0,7 % ab, nachdem der Versorger mit einer erneuten Aussetzung der Dividende verstimmt hatte.Experten warnen mittlerweile vor Rückschlagsgefahren. Derzeit scheine insbesondere ein sehr ausgeprägter Konjunkturoptimismus beim Blick auf die US-Ökonomie Anleger verstärkt zu Dividendenpapieren greifen zu lassen, so gestern etwa die Nord/LB. Diese am Aktienmarkt inzwischen vorherrschende positive Sichtweise der Wirtschaftslage in den USA sei sicherlich nachvollziehbar. Mittlerweile bestehe aber zunehmend die Gefahr, dass am Markt an dieser Stelle bereits ein zu großer Optimismus vorherrschen könnte. US-Aktien nicht mehr günstigDie positive Kursentwicklung werde zunehmend zu einem Problem. Der Markt blende durchaus bestehende Risiken nämlich immer stärker aus. Es sei zwar wahrscheinlich, dass der Kongress die Steuerpläne der neuen Regierung durchwinken werde, die dadurch drohenden Belastungen für die Staatsfinanzen der USA würden dann allerdings wahrscheinlich vor allem im Senat auch bei den Parteifreunden Donald Trumps zu größerem Widerstand hinsichtlich der Umsetzung von teuren Infrastrukturprogrammen führen. Die positiven Effekte der Fiskalpolitik der neuen Regierung dürften also nicht überschätzt werden. Zudem sei die US-Geldpolitik im Auge zu behalten. Die sich abzeichnenden personellen Veränderungen im Offenmarktausschuss der Fed sprächen momentan eher für etwas schneller steigende Leitzinsen in den USA, was Belastungen für die Börsen auslösen könne. Zudem seien vor allem US-Aktien nicht mehr günstig bewertet. Das KGV des S & P 500 liege auf Basis der Konsensgewinnschätzung für das Jahr 2017 bereits bei über 18. Fair Value von 11 700 PunktenDie Commerzbank wiederum hält einen Anstieg des Dax auf 12 400 Punkte im März oder April für möglich. Das Institut glaubt, dass die Dividendensaison und relativ zu Unternehmensanleiheverzinsungen attraktive Dividendenrenditen den Index stützen werden. Allerdings setzt es für den Dax einen mittelfristigen Fair Value von nur 11 700 Punkten an. Das begründet es mit mehreren Risikofaktoren. So könnten seiner Einschätzung nach weiter steigende Inflationserwartungen für eine weniger expansive Geldpolitik sorgen. Die Wahrscheinlichkeit eines Wahlsiegs von Le Pen sei gestiegen. Der Ausblick für die deutschen Ausfuhren sei angesichts der von Trump vorgeschlagenen Importsteuer herausfordernd. Das KGV des Dax sei mit 13 recht niedrig. Außerhalb der Autobranche hätten aber andere Zykliker bereits hohe KGVs von 16 (Siemens), 18 (BASF) und 21 (SAP).