Märkte am Morgen

Dax fällt vom Rekord weiter zurück

Gewinnmitnahmen in den USA und ein Kursrutsch in Asien belasteten den deutschen Aktienmarkt. Bei den Einzelwerten gerät vor allem die Commerzbank unter Druck.

Dax fällt vom Rekord weiter zurück

Nach der jüngsten Rally setzt der deutsche Aktienmarkt seine am Vortag eingeleitete Talfahrt fort. Der Dax gab zur Eröffnung am Mittwoch um 1,1% auf 18.532 Punkte nach. Am Dienstag hatte sich der deutsche Leitindex bis auf knapp unter die psychologisch wichtige 19.000er Marke herangepirscht, bevor er ins Minus drehte und 1% verlor. Enttäuschende Daten zur Entwicklung der US-Industrie hatten der Börsen-Euphorie einen Dämpfer versetzt. „Die Rally am Aktienmarkt hat gestern ein jähes Ende gefunden“, konstatierte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners.

Bei den Einzelwerten geriet vor allem die Commerzbank unter Druck, der der angekündigte Ausstieg des Staates zu schaffen macht. Die Anteilsscheine des Instituts gaben in den ersten Handelsminuten um bis zu 4,4% nach und gehörten damit zu den größten Dax-Verlierern. Der Bund werde seinen Anteil von noch 16,49% an dem erfolgreich stabilisierten Institut sukzessive reduzieren, teilte das Bundesfinanzministerium am Vorabend mit.

Kursrutsch in Asien

Im Sog von Gewinnmitnahmen an den US-Börsen ging es am Mittwoch auch in Asien deutlich bergab. Technologielastige Börsen folgten dort einem Kurssturz von Halbleiterwerten an der New Yorker Nasdaq. Der Nikkei-225 sackte in Tokio um 4,2% ab auf 37.048 Punkte, während der Kospi in Seoul gut 3% einbüßte.

Auch in Asien korrigierten Chipwerte deutlich wegen Sorgen rund um den Hype um Künstliche Intelligenz. Aktien von Giganten wie Taiwan Semiconductor oder SK Hynix verloren bis zu 8% an Wert. In New York war der Halbleiterindex Sox am Vorabend auch um fast 8% abgerutscht, was laut einem Händler der größte Tagesverlust seit dem Corona-Ausbruch im März 2020 war. Allein Anlegers KI-Liebling, die Nvidia-Aktie, hatte an einem Tag gut 280 Mrd. US-Dollar an Wert verloren.

Die Risikoaversion der Anleger kommt zu Beginn eines für die Märkte historisch ohnehin oftmals schwierigen Monats, dem September. Ein viel beachteter amerikanischer Frühindikator für die Fertigungsindustrie verfehlte erneut die Prognosen und machte die Anleger wieder sensibler für eine drohende Konjunkturabschwächung in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Auch in China gab es zuletzt enttäuschende lokale Wirtschaftsdaten. Hier fiel das Minus am Mittwoch etwas geringer aus. In der Sonderverwaltungszone Hongkong sackte der ebenfalls von Technologie geprägte Hang-Seng-Index zwar um 1,3% auf 17.422 Punkte ab. Der CSI 300 mit den wichtigsten Festlandaktien jedoch gab nur eher moderate 0,5% auf 3.257 Zähler nach.