Dax gewinnt 11 Prozent - Höchstes Tagesplus seit Herbst 2008

Wiederbelebung am Euro-Primärmarkt - Anleihen für 26,2 Mrd. Euro platziert

Dax gewinnt 11 Prozent - Höchstes Tagesplus seit Herbst 2008

ck Frankfurt – Mit kräftigen Kursgewinnen haben die Aktienmärkte am Dienstag auf die massiven geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronakrise reagiert. Getrieben auch von der Nachricht, dass Mobilitätsbeschränkungen in der chinesischen Provinz Hubei, in der die Pandemie ihren Ursprung hat, aufgehoben worden sind, befestigte sich der Dax um 11 % auf 9 701 Punkte und schloss damit auf seinem Tageshoch. Der Dow Jones lag am Abend mit einem Plus von 7,7 % bei 20 0014 Zählern.Der Dax erzielte gestern den höchsten Tagesgewinn seit dem Oktober 2008, dem Monat nach dem Lehman-Kollaps, und sein bislang vierthöchstes Tagesplus. Der Handelstag bot ein weiteres Beispiel für die extremen Kursbewegungen und abrupten Stimmungsumschwünge, die seit dem Beginn der Coronakrise zu erleben sind. Allerdings ist der kräftige Anstieg auch vor dem Hintergrund des vorangegangenen rasanten Kurseinbruchs zu sehen. So hatte der Index erst am 12. März mit einem Verlust von 12,2 % seinen bislang zweitstärksten Tageseinbruch erlitten. Neben der Stimmungsaufhellung dürften auch Short-Eindeckungen zu dem hohen Gewinn beigetragen haben.Ob die Aktienmärkte bereits ihr Tief hinter sich haben, ist ungewiss. Patrick Hussy, Geschäftsführer der Sentix Asset Management, bezweifelt das. “Corona ist ein gravierendes, globales Ereignis ohne Vorbild”, sagte Hussy der Börsen-Zeitung. “Durch die Coronakrise werden alle Unzulänglichkeiten unserer Zeit simultan aufgedeckt. Die Folgen durch Corona sind immens. Nach dem Ausverkauf erwarten wir in den kommenden Tagen und Wochen bei Aktien eine volatil verlaufende Erholungsrally”, erklärt Hussy. “Danach ist aber ein weiterer Einbruch aufgrund der immensen wirtschaftlichen Probleme durch Corona wahrscheinlich.”Ein positives Signal, aber eben auch ein weiteres Beispiel der extremen Umschwünge dieser Tage bot gestern der Euro-Anleiheprimärmarkt, der zuvor zum Erliegen gekommen war, was Sorgen über den Zugang von Unternehmen zum Kapitalmarkt geschürt hatte. Über das gesamte Emittentenspektrum, also einschließlich unter anderem auch staatlicher Emittenten, wurden Anleihen für 26,2 Mrd. Euro platziert, was dem zweithöchsten Tagesvolumen dieses Jahres entspricht. Zu den Emittenten zählten unter anderem Unternehmen wie Diageo, Nestlé und Sanofi. – Im Gespräch Seite 17 Berichte Seiten 17 und 24