Dax nach schwachem Vortag bis zum Mittag leicht verbessert
Nach den deutlichen Verlusten des Vortags hat der Dax am Mittwoch leicht zugelegt. Bis zum Mittag verbesserte er sich um 0,6% auf 17.880 Punkte, womit er aber nach wie vor deutlich unter der vielbeachteten Marke von 18.000 Punkten verharrt. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,8 % auf 4.957 Zähler zu. Er blieb damit unter der Marke von 5.000 Punkten.
Unter den europäischen Einzeltiteln fiel der niederländische Chipausrüster ASML auf, dessen Aktienkurs nach Vorlage von Quartalszahlen und einer Prognose um 3,8% auf 878,90 Euro einbrach. Im ersten Quartal blieben die Auftragseingänge hinter den Erwartungen der Marktteilnehmer zurück. Insbesondere gibt es offenbar eine Nachfrageschwäche bei den High-end-Maschinen für die Chip-Herstellung. Die Erwartungen an den Konzern sind hoch, im bisherigen Jahresverlauf hatte der Aktienkurs vor der aktuellen Schwäche bereits um 34% zugelegt. Auf Sicht von einem Jahr ergibt sich nach wie vor ein Anstieg von 54%. ASML und der französische Luxusgüterhersteller LVMH hatten sich ein Rennen um den Rang des von der Marktkapitalisierung her größten Werts im Euro Stoxx 50 und damit um den Titel des schwersten europäischen börsennotierten Unternehmens geliefert. Bis auf weiteres ist der Angriff von ASML jedoch abgeschlagen. Der niederländische Konzern kommt aktuell auf eine Marktkapitalisierung von 358 Mrd. Euro, während LVMH mit 391 Mrd. Euro die Spitzenposition bislang verteidigen kann. Am Mittwochmorgen verzeichneten LVMH bis zum Mittag einen Kursanstieg von 4,3% auf 815,50 Euro. Das Quartalsergebnis des Konzerns, zu dem so bekannte Marken wie Louis Vuitton, Tiffany und Bulgari gehören, kam bei den Marktteilnehmern gut an. Die Analysten von J.P. Morgan verwiesen vor allem auf den Erlösanstieg von 7% in der Parfum- und Kosmetiksparte hin. Insgesamt kamen die Erlöse um rund 3% voran. Binnen der vergangenen drei Monate hat sich der Aktienkurs von LVMH um mehr als 25% befestigt.
Die schwachen Quartalszahlen von ASML schlugen sich auch in den Aktienkursen anderer Unternehmen aus dem Chipsektor nieder. Infineon verbilligten sich um 0,4% auf 31,95 Euro.
Als sehr schwach erwiesen sich Continental. Der Kurs gab um 4,93% auf 62,28 Euro nach. Die von dem Reifenhersteller und Automobilzulieferer vorgelegten Zahlen für das erste Quartal kamen am Markt nicht gut an. Bemängelt wurde die Erlösentwicklung. Der Umsatz blieb mit 9,8 Mrd. Euro hinter der Konsensschätzung von 10 Mrd. Euro zurück. Die Bruttomarge auf Basis des adjustierten Ergebnisse vor Steuern und Zinsen (Ebit) fiel mit 2% niedriger aus als mit 3,7% erwartet.
Adidas hingegen vollführten einen Kurssprung von 7,8% auf 218,40 Euro. Der Aktienkurs kletterte zeitweise auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Die Quartalszahlen erwiesen sich als stärker als am Markt antizipiert. Zudem wurde die Prognose des Managements für das Gesamtjahr angehoben.
Am Devisenmarkt stand der Dollar leicht unter Druck. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspartner angibt, ermäßigte sich um 0,2%. Er befindet sich damit aber nach wie vor auf einem relativ hohen Niveau, angetrieben durch die Aussicht, dass es noch nicht im Juni zu einer ersten Leitzinsenkung durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve kommen sollte. Der Euro kletterte um 0,2% auf 1,0640 Dollar. Japans Währung hielt sich mit 154,58 Yen je Dollar weiter in unmittelbarer Nähe ihres 34-Jahres-Tiefs auf. Am Devisenmarkt rechnen viele Akteure damit, dass es über kurz oder lang zu einer Intervention der Bank of Japan und des Finanzministeriums zur Stützung der Währung kommen wird.
Das derzeit mit Blick auf die vielen geopolitischen Krisen stark gefragte Edelmetall Gold legte um 0,4 % auf 2.393,03 Dollar je Feinunze zu. Die Notierung bleibt damit aber unterhalb ihres in der vergangenen Woche erreichten Rekordhochs von 2.431,29 Dollar.
Trotz Hinweisen aus der israelischen Politik, dass es doch noch zu einem israelischen Militärschlag gegen den Iran kommen könnte, herrschte am Ölmarkt in dieser Hinsicht eine relative Entspannung. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude verbilligte sich um 0,8% auf 89,29 Dollar je Barrel. Marktteilnehmer sagten, es gebe Sorgen hinsichtlich der Konjunkturentwicklung in China und wegen des Anstiegs der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl.