AKTIEN

Dax steigt mit Schlussspurt auf Rekordhoch

Ruhigere Töne aus Athen stützen - Öl- und Gasaktien legen deutlich zu - Lufthansa am Indexende

Dax steigt mit Schlussspurt auf Rekordhoch

ck Frankfurt – Ein Schlussspurt hat den Dax zum Wochenauftakt auf ein Rekordhoch gebracht. Im späten Handel zog der Index auf den Höchststand von 10 828 Punkten an, der zugleich der Schlussstand (+ 1,3 %) war. Gestützt wurde der Aktienmarkt u.a. von der rhetorischen Abrüstung der griechischen Regierung. Der Athener Hauptindex legte 4,6 % auf 755 Zähler zu.Unter den Branchen ragte der Öl- und Gassektor mit einem Plus von 2,9 % im entsprechenden Stoxx-Subindex heraus. Damit reagierte der Sektor auf den starken Anstieg des Ölpreises. Dagegen war die Airline-Branche schwach. Ryanair verloren 6,1 %. Zwar erhöhte das Unternehmen erneut seine Gewinnprognose für das laufende Jahr. Allerdings seien die Aussichten für 2016 aufgrund sinkender Ticketpreise mäßig. Lufthansa waren mit einem Minus von 3,3 % Schlusslicht im Dax. Die Gewerkschaft Verdi hat für die Tarifverhandlungen eine Lohnerhöhung um 5,5 % gefordert.Bei den Nebenwerten ragten Kuka heraus. Die Aktie des Roboterherstellers stieg auf einen Rekord von 63,99 Euro und schloss mit einem Plus von 1,8 % bei 61,06 Euro. Volkswagen erklärte, in ihrer Produktion in großem Umfang Menschen durch Roboter ersetzen zu wollen.Morgan Stanley ist für die Aussichten europäischer Aktien zuversichtlich. Mehrere Gründe sprechen nach Einschätzung der Bank dafür, dass der Region erstmals seit 2006 eine Outperformance im Vergleich mit den weltweiten Aktienmärkten gelingen wird. Die Konjunktur des Euroraums werde sich wahrscheinlich beschleunigen, so Morgan Stanley unter Hinweis auf den Rückgang des Euro, der Anleiherenditen und des Ölpreises. Das Anleihekaufprogramm der EZB werde wahrscheinlich das Wachstum der Gewinne je Aktie antreiben, weil es den Euro schwäche und die Zinsausgaben der europäischen Unternehmen senke. Teilweise aufgrund dieser Faktoren werde das europäische Wachstum der Gewinne je Aktie dasjenige der USA zum ersten Mal seit dem Jahr 2008 übertreffen. Nach wie vor sei eine erhebliche Risikoprämie in den europäischen Aktien enthalten. Relativ zu den weltweiten Aktienmärkten befinde sich das Kurs-Buch-Verhältnis in der Nähe einen 20-Jahres-Tiefs, und relativ zu den USA liege die Aktienrisikoprämie 100 Basispunkte oberhalb des Niveaus, das von den fundamentalen Rahmenbedingungen her angebracht erscheine.Nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg bleibt der Aktienmarkt gut unterstützt. Unbeeindruckt zeigen sich die Anleger von der Entwicklung am Südostrand der EU. Griechische Wertpapiere seien auf die Quarantänestation verlegt worden und leisteten dort russischen Titeln Gesellschaft. In der Breite des Aktienmarktes regierten hingegen die Bullen. Sowohl im Dax als auch im Euro Stoxx 50 befänden sich zwei Drittel der Werte in Aufwärtstrends, und der Nachrichtenstrom von Mikro- und Makroseite unterstütze ihre Sicht der Dinge. Zugleich ist noch genug Skepsis zu spüren – der unter Institutionellen erhobene Cognitrend-Index zeige die Versuchung, sich antizyklisch gegen den Trend zu stellen. “Vielen aktiven Anlegern drohen Schieflagen eher bei weiteren Kursanstiegen, und strategische Überlegungen dürften angesichts mangelnder Alternativen häufig in Anhebung der Aktienquoten münden – die Hausse nährt die Hausse.