Mit deutlichen Kurs­gewinnen sind die europäischen Aktienmärkte in die neue Handelswoche gestartet. Der Dax stieg über die Marke von 12700 Punkten und schloss nach einem Hoch von 12717 mit einem Plus von 1,7% bei 12649 Zählern. Beflügelt wurden die Aktienmärkte unter anderem von der Erleichterung über die weitestgehende Streichung der von der neuen britischen Regierung angekündigten fiskalischen Entlastungsmaßnahmen, die für erhebliche Marktturbulenzen gesorgt hatten. Zudem sank der Amsterdamer Gaspreis auf den niedrigsten Stand seit dem Juli.

An der Spitze der Aufwärtsbewegungen standen die Immobilienwerte, die zuvor schwer eingebrochen waren und neben kursgünstigen Anschaffungen von sinkenden Anleiheverzinsungen gestützt wurden. Vonovia waren mit einem Gewinn von 5,3% der Spitzenreiter im Dax, TAG Immobilien (8,5%), Aroundtown (6,9%) und LEG Immobilien (6,6%) belegten in der Gewinnerliste des MDax die Ränge 2 bis 4. DIC Asset waren mit einem Plus von 7,2% der zweitstärkste Titel des SDax. Ein Wermutstropfen waren allerdings die Zahlen der Hypoport. Das Unternehmen, das im September bereits eine Gewinnwarnung ausgegeben hatte, teilte mit, dass das Transaktionsvolumen auf der Kreditplattform Europace im dritten Quartal um 18% auf 20 Mrd. Euro gesunken ist. Nach schwachem Start drehte die Aktie allerdings und schloss mit 1,8% im Plus.

Drägerwerk Vorzüge büßten bis zu 7,5% ein und schlossen mit einem Verlust von 4,2% bei 39,55 Euro. Das Unternehmen hatte wegen anhaltender Lieferkettenprobleme und hoher Materialbeschaffungskosten seine Prognose kassiert. M.M. Warburg senkte daraufhin ihr Kursziel mit beibehaltener Halteempfehlung von 48,75 auf 45,30 Euro. Sehr fest waren Morphosys mit einem Gewinn von 6,7% auf 23,35 Euro. J.P. Morgan verlieh dem Titel den Status „Positive Catalyst Watch“. Das Institut sieht gute Chancen, dass ein gemeinsam mit Roche entwickeltes Alzheimer-Präparat gute Phase-III-Studienergebnisse erzielen wird. Aixtron legten um 2,6% auf 25,40 Euro zu. Die Aktie wurde von der DZ Bank bei einem von 22 auf 28 Euro angehobenen Fair Value um zwei Stufen von „Verkaufen“ auf „Kaufen“ hochgestuft.

Außerhalb des Indexbereichs legten Berentzen um 0,4% zu. Der Spirituosenhersteller hat im dritten Quartal vorläufigen Zahlen zufolge Erlös und Ebit im Vorjahresvergleich um 20% auf 127 Mill. Euro und um 32% auf 6,8 Mill. Euro gesteigert. Das Unternehmen hob erneut seine Prognose an und erwartet u. a. nun ein Ebit von 7,8 bis 8,8 Mill. nach bisher avisierten 6 bis 8 Mill. Euro.