Dax verzeichnet moderate Gewinne
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Mittwoch wieder etwas Mut gefasst. Der Leitindex Dax legte um 0,42% auf 17.427 Punkte zu. Bereits am Vortag war die erste Panik vom Wochenanfang nach den heftigen, von Rezessionssorgen in den USA ausgelösten Turbulenzen aus dem Markt gewichen, die Gemüter hatten sich beruhigt. Für eine wirkliche Erholung hatte es aber noch nicht gereicht.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann zur Wochenmitte 0,31% auf 24.154 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,59%.
Asien-Börsen im Aufwind
Nach den jüngsten Turbulenzen zeigen die asiatischen Märkte am Mittwoch Anzeichen einer Stabilisierung. Äußerungen von Vertretern der US-Notenbank und neue Konjunkturdaten dämpften zuletzt die Sorgen vor einem Abschwung in den USA. „Die größte Sorge der Märkte ist derzeit, ob die Rezessionsängste in den USA nachlassen“, schrieben die Analysten von Morgan Stanley MUFG in einer Mitteilung an ihre Kunden. Die Märkte reagierten daher weiterhin sehr sensibel auf Inflations- und Arbeitsmarktdaten.
In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 2,3% auf 35.465 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 3,3% höher bei 2.515 Punkten. „Der Ausverkauf bei japanischen Aktien könnte fast beendet sein“, schrieben die Analysten von JPMorgan in einer Mitteilung.
Die Börse in Shanghai legte um 0,3% auf 2.877 Punkte zu, nachdem offizielle Daten zeigten, dass die chinesischen Importe im Juli um 7,2% und damit stärker als erwartet gestiegen waren, was ein positives Zeichen für die Binnennachfrage ist, obwohl sich das Exportwachstum verlangsamte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,2% auf 3.350 Punkte.
Yen stark unter Druck
Im asiatischen Devisenhandel geriet der Yen stark unter Druck, nachdem der stellvertretende Gouverneur der Bank of Japan, Shinichi Uchida, gesagt hatte, die Notenbank werde die Zinsen nicht anheben, solange die Finanzmärkte instabil seien. „Da wir eine hohe Volatilität auf den in- und ausländischen Finanzmärkten sehen, ist es notwendig, das derzeitige Niveau der geldpolitischen Lockerung vorerst beizubehalten“, sagte Uchida. Der Dollar stieg zuletzt um 1,8% auf 146,83 Yen nach Uchidas Äußerungen. Japan hat in diesem Jahr mehrfach massiv am Devisenmarkt interveniert, um den schwachen Yen zu stützen. Allein im April und Mai wurden Devisen im Wert von fast zehn Billionen Yen verkauft – die größte Intervention in der Geschichte des Landes. Trotz kurzfristiger Erfolge konnte die langfristige Schwäche der japanischen Währung bislang jedoch nicht umgekehrt werden. „Vielleicht ist das, was heute Morgen gesagt wurde, Teil eines Versuchs, den Markt zu stabilisieren, anstatt mehr Volatilität zu verursachen“, sagte Moh Siong Sim, Währungsstratege bei der Bank of Singapore, mit Blick auf Uchidas Bemerkungen. Der Dollar stieg um 0,3% auf 7,1792 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er um 0,6% höher bei 0,8563 Franken. Gleichzeitig fiel der Euro um 0,1% auf 1,0916 Dollar und stieg um 0,5% auf 0,9348 Franken.
Am Rohstoffmarkt blieben die Ölpreise volatil, da sich Sorgen um die weltweite Nachfrage und mögliche Lieferausfälle im Nahen Osten die Waage hielten. Die Nordseesorte Brent stagnierte bei 76,50 Dollar pro Fass (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte kaum verändert bei 73,20 Dollar.