DeAM sieht Chancen bei Aktien trotz hoher Bewertung

Eurozone und Schwellenländer bevorzugt

DeAM sieht Chancen bei Aktien trotz hoher Bewertung

ku Frankfurt – Die Anlagestrategen der Deutschen Asset Management (DeAM) halten die Aktienmärkte zwar für recht hoch bewertet, sehen dort angesichts kräftig steigender Gewinne aber weiterhin Chancen. Chefanlagestratege Stefan Kreuzkamp erwartet für das laufende Jahr einen Anstieg der Gewinne in Europa um 13 %, in Deutschland um 11 % und in den Schwellenländern sogar um 18 %. “Das Gewinnwachstum gibt dem Aktienmarkt noch ein gewisses Potenzial”, ist er überzeugt.Thomas Schüssler, Co-Leiter Aktien bei DeAM, gibt für die Aktienanlage die Parole aus: “Alles außer USA.” Denn dort böten die Bewertungen nur wenig Spielraum, zumal auch die Trump-Euphorie verfliege. Insofern rät er vor allem zu europäischen Dividendentiteln sowie zu Aktien aus den Schwellenländern. Was die Branchenauswahl betrifft, so hält er Technologiewerte für besonders attraktiv. Mit der Rezession des Jahres 2008 habe ein längerfristiger Aufwärtstrend dieser Titel begonnen, dessen Ende er noch nicht sehe. Für konträr agierende Anleger böten sich Titel aus den Bereichen Energie sowie Finanzsektor an. Bei diesen Aktien habe sich aber der Aufschwung nach der Trump-Wahl als eine kurzzeitige Euphorie erwiesen, warnt er. Als eine ebenfalls sinnvolle Strategie sieht er nach wie vor die Konzentration auf Dividendenwerte an. Diese böten zwar niedrigere Renditen als etwa der Technologiesektor, “aber man kann nachts ruhiger schlafen”. Zur Jahresmitte 2018 sehen die Strategien der DeAM den Dax bei 13 400 Punkten, für den S & P 500 rechnen sie aber bei einem Stand von 2 450 Punkten nur mit einer Seitwärtsbewegung.Das Umfeld der Märkte beurteilt Kreuzkamp für 2017 und ins Jahr 2018 hinein positiv. Das globale Wirtschaftswachstum werde 2018 bei 3,7 % liegen, nach erwarteten 3,5 % im laufenden Jahr. Für die Eurozone wird im aktuellen Turnus von 1,8 % Wachstum ausgegangen, für 2018 von 1,6 %. Die Inflation der Eurozone wird 2017 bei 1,6 % gesehen, 2018 bei 1,4 %, wobei der Anstieg fast ausschließlich auf das Konto der Energiepreise gehe. Ein erster Zinsschritt der EZB wird für 2019 erwartet, dem 2018 ein Tapering vorausgehen werde. Die Fed werde 2017 wohl noch eine Zinserhöhung vornehmen, gefolgt von einer weiteren im ersten Halbjahr 2018.Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen werde moderat steigen, und zwar auf 0,8 % zur Mitte 2018. Investoren sollten sich auf Titel mit niedriger Duration konzentrieren. Interessant seien Hochzinsanleihen sowie Titel aus den Schwellenländern. Der Euro wird zur Jahresmitte 2018 bei 1,10 Dollar gesehen.