Deka rechnet mit holprigem Start ins Jahr 2018

Dax-Rücksetzer erwartet - Einstiegsgelegenheit

Deka rechnet mit holprigem Start ins Jahr 2018

dm Frankfurt – “Der ängstliche Aufschwung” ist die Wirtschaftsprognose der DekaBank übertitelt, doch ängstlich sind die Auguren des Wertpapierhauses der Sparkassen mit Blick auf die Entwicklung an den Kapitalmärkten nicht. Der Leiter Kapitalmärkte und Strategie Joachim Schallmayer macht sich keine Sorgen um die Bewertung an den Märkten. “Wir erkennen keine Euphorie”, sagte Schallmayer am Dienstag vor Journalisten in Frankfurt.Es habe in den vergangenen Jahren zwar eine Bewertungsexpansion stattgefunden, doch diese werde durch ein robustes, anhaltendes Gewinnwachstum unterfüttert. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis des MSCI Welt sei erst jetzt auf den historischen Mittelwert gestiegen und zeige keine Übertreibung. Nur der US-Markt liege am obersten Rand der Bewertungsspanne in den vergangenen zehn Jahren. Demgegenüber wiesen die europäischen Märkte einen Bewertungsabschlag gegenüber dem US-Markt auf, der so groß sei wie seit den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht mehr. “Normale Korrektur”Dementsprechend ist die DekaBank für die Entwicklung der US-Benchmark S & P 500 nicht so zuversichtlich. Per Ende 2018 prognostiziert sie einen Rückgang auf 2 500 Punkte von derzeit ca. 2 600 Zählern. Auf Sicht von sechs Monaten dürfte der S & P 500 sogar auf 2 400 Zähler fallen. Zuversichtlicher ist Schallmayer für die europäischen Märkte. Der Dax, der aktuell auf rund 13 000 Punkten notiert, dürfte zunächst einen “holprigen” Start ins neue Jahr nehmen und bis auf 12 600 Zähler abrutschen, dann aber wieder Fahrt aufnehmen und per Ende 2018 den Stand von 13 500 Punkten erreichen. Der Stratege betonte, es handle sich bei diesem Rücksetzer um eine “normale Korrektur”, wie in haussierenden Märkten üblich. Anlass dafür sei die zu erwartende leichte Straffung der Geldpolitik auch in der Eurozone. Diese könne zu einer temporären Unsicherheit führen. Dies gilt laut Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater namentlich auch für den US-Markt, der “unrealistischerweise” derzeit nur zwei bis drei Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed einpreise.Auch wenn die Geldpolitik gestrafft wird, dürften in Europa die Realzinsen laut der Prognose der DekaBank noch bis weit ins nächste Jahrzehnt negativ bleiben. Auch dürfte die Inflation moderat bleiben, eventuell würden die Notenbanken jedoch ein kurzes Überschießen über das Inflationsziel dabei in Kauf nehmen, da diese nur sehr vorsichtig eine Normalisierung der Geldpolitik vorantreiben würden.Vor diesem Szenario bieten laut DekaBank abgesehen von wenigen Ausnahmen wie Rohstoffen und Schwellenländer-Staatsanleihen nur Aktien eine klar positive Realrendite. Rücksetzer seien “Kaufgelegenheiten”, so Schallmayer, der danach eine weitere Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten erwartet.Über die nächsten fünf Jahre geht die DekaBank von einer Nominalrendite von 4,9 % für Schwellenländer-Aktien aus und von 4,3 % für Aktien aus Industrieländern. Darin eingerechnet sind bereits Dividendenzahlungen beziehungsweise Aktienrückkäufe (Total Return).