Dem Frieden eine Chance am Devisenmarkt

HSBC sieht Waffenstillstand im Währungskrieg

Dem Frieden eine Chance am Devisenmarkt

sts Frankfurt – HSBC erkennt derzeit einen Waffenstillstand im globalen Währungskrieg. Grund dafür sei eine neue Taktik sowohl bei der Europäischen Zentralbank (EZB) als auch der Bank of Japan (BoJ).Die Folge des Waffenstillstandes, so eine Studie der Großbank unter dem Titel “Give Peace a Chance” (“Gib dem Frieden eine Chance”), ist ein Ende der Dollar-Stärke. Zugleich dürfte der Abwertungsdruck auf den Yuan sinken, was letztlich auch den Schwellenländerwährungen zugute kommen würde.Jüngst hatten Euro und Yen zum Dollar aufgewertet, trotz der Lockerung der Geldpolitik in Japan und der Eurozone. Während am Devisenmarkt dafür jüngst unter anderem Spekulationen über ein “geheimes Schanghai-Abkommen” zur Dollar-Schwächung kursierten, sieht HSBC den Devisenmarkt aktuell in einer Anpassungsphase an eine neue Realität, die allerdings nach dem G 20-Treffen in der chinesischen Wirtschaftsmetropole eingesetzt habe.”Sowohl die EZB als auch die BoJ haben ihre Taktik verändert”, schreibt das Analystenteam um David Bloom, der bei der britischen Großbank die Währungsanalyse leitet. “Die BoJ hat die Zinsen weiter in den negativen Bereich gesenkt an Stelle einer einfachen Ausweitung von QE, während die EZB dazu übergegangen ist, den Kreditkanal zu nutzen anstatt des blinden Runterdrückens des Euro.” Vor diesem Hintergrund passe sich der Devisenmarkt “an eine Nach-Währungskrieg-Realität an, die den Konsens einer US-Dollar-Stärke weiter unterminieren wird”, so die Analysten.Der stärkere Euro und Yen ermöglichten eine Abwertung des Yuan-Korbes, ohne dass dies zu einem “destabilisierenden Sprung” gegenüber dem US-Dollar führe. Dies bedeute, dass die Schwellenländerwährungen “eine weniger herausfordernde Zeit durch globale Faktoren” sehen werden. Deren Volatilität war infolge der unkonventionellen Geldpolitik in Japan und der Eurozone gestiegen.