Dax schraubt Bestmarke weiter hoch
Den Dax scheint auch am Mittwoch nichts aufzuhalten. Seine Bestmarke schraubte er mit einem Plus von zuletzt 0,4% auf 18.452 Punkte hoch, womit er seit Jahresanfang gut 10% gewonnen hat. Der MDax legte gegen Mittag um 0,1% auf 26.904 Zähler zu. Der Euro Stoxx 50 stand 0,3% höher.
Vor dem langen Osterwochenende mahnte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets allerdings zur Vorsicht. Er verwies auf die Veröffentlichung des für die US-Notenbank Fed wichtigen Inflationsindikators am Karfreitag, wenn die Börsen geschlossen sind und die Aktienkurse darauf erst nach Ostern reagieren können. Damit bestehe das Risiko einer Kurslücke über das verlängerte Wochenende. Stanzl hält es deshalb für möglich, dass Anleger vorher Gewinne mitnehmen. Doch bislang ist das Gegenteil der Fall, die Kurse steigen weiter.
Im Dax lagen hinter den um 3,8 Prozent höheren Papieren des Online-Modehändlers Zalando die Titel der Deutschen Bank mit plus 2,7% auf dem zweiten Platz. Ertragsdynamik und Kostenfortschritte des Instituts würden am Markt unterschätzt, schrieb Analystin Giulia Aurora Miotto von Morgan Stanley und stufte die Papiere auf „Overweight“ hoch.
BMW verloren nach einer Abstufung durch Jefferies 1,4%. Analyst Philippe Houchois sieht die volle Ausschüttung der freien Barmittel bereits im Kurs eingepreist.
Aroundtown vollzogen eine fulminante Kehrtwende vom Tagestief zum Tageshoch und gewannen als führender Wert im MDax zuletzt gut 6%. Der Gewerbeimmobilien-Konzern rechnet im laufenden Jahr mit einem deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses. Wegen der schwierigen Lage nach milliardenschweren Wertberichtigungen soll es auch für das abgelaufene Jahr keine Dividende geben. Ein Händler sagte, die 2024er-Prognose liege immerhin im Rahmen der Erwartungen. Zudem sei am Markt mit dem Ausfall der Dividende schon gerechnet worden.
Unter den haussierenden Rüstungswerten sprangen Renk nach Zahlenvorlage um fast 13% hoch. Bei Rheinmetall hielten die Anleger nach der jüngsten Rekordrally etwas inne. Hensoldt gewannen indes weitere 0,9%.
Die Rational-Aktien legten um 4,7% zu. Am Markt kam der Ausblick des Großküchenausstatters gut an. Die Anteilsscheine des langjährigen MDax-Mitglieds sind augenblicklich in keinem Index notiert, dürften aber bald wieder zurückkehren.
Ölpreise fallen
Die Ölpreise weiteten ihre Verluste vom Vortag aus. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 85,43 Dollar. Das waren 82 Cent weniger als am Vorabend. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 76 Cent auf 80,86 Dollar.
Druck auf die Erdölpreise übte der steigende Dollarkurs aus. Am Ölmarkt bewirkt ein stärkerer Dollar in der Regel eine rückläufige Nachfrage. Ausschlaggebend sind Wechselkurseffekte, die den Rohölkauf für Interessenten unter dem Strich verteuern.
Zusätzlich belastet wurden die Ölpreise durch Lagerdaten aus den USA. Nach Zahlen des Verbands American Petroleum Institute (API) vom Dienstagabend sind die Rohölvorräte in der vergangenen Woche kräftig um mehr als neun Millionen Barrel gestiegen.