Deutsche Inflationsdaten machen Dollar zu schaffen
ku Frankfurt
Eine über den Erwartungen ausgefallene deutsche Inflationsrate hat die Gemeinschaftswährung gestützt und den Dollar gedrückt. Der Greenback hat auf breiter Front eingebüßt, der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegen die Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, ermäßigte sich um 0,5%.
In Deutschland ist die Geldentwertung auf Ebene der Verbraucherpreise im März zwar im Vorjahresvergleich mit 7,4 % gegenüber 8,7% im Vormonat deutlich zurückgegangen. Sie lag aber oberhalb der Markterwartung von 7,3%. Nach Einschätzung von Analysten muss die Europäische Zentralbank auf Basis der jüngsten Inflationsdaten noch länger die Zinsen erhöhen als die amerikanischen Notenbank Federal Reserve. Dies setze den Dollar unter Druck und stärke den Euro.
Fest zeigte sich am Donnerstag auch das britische Pfund. Es legte um 0,5% auf 1,2374 Dollar zu. Im März hat sich Sterling um fast 3% befestigt, es handelt sich damit um die stärkste monatliche Entwicklung der Währung seit November. Die britische Währung befindet sich aktuell in der Nähe eines Achtwochenhochs. Sie wird dadurch gestützt, dass die Geldentwertung in Großbritannien zumindest in Teilbereichen sehr hoch ist. So sind die Lebensmittelpreise im März um 17,5% gestiegen. Im Februar war die Inflation insgesamt um 10,4% geklettert. Notenbank-Gouverneur Andrew Bailey hatte kürzlich angemerkt, dass weitere Zinsanhebungen erforderlich sein könnten. Der russische Rubel, der zuvor auf den niedrigsten Stand seit dem 21. März gefallen war, erholte sich später. Am Abend wurde er zu 77,15 je Dollar gehandelt.