ks/ck Frankfurt – In den Chefetagen deutscher Firmen greift Skepsis um sich. Die Wirtschaftsstimmung im Inland ist inzwischen so schlecht wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr und könnte künftig stärker auf die Entwicklung an den Aktienmärkten drücken. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sackte im September um saisonbereinigt 1,6 auf 104,7 Punkte ab, wie die Münchener Konjunkturforscher mitteilten. Das ist das fünfte monatliche Minus in Folge. Während sich den rund 7 000 vom Ifo-Institut befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage derzeit nur wenig schlechter darstellt als im August, hat sich die Aussicht für die kommenden sechs Monate deutlich eingetrübt. Der Subindex für die Geschäftserwartungen fiel um 2,4 Punkte auf 99,3 Zähler. So stark war die Skepsis der deutschen Firmen seit fast zwei Jahren nicht mehr.Der Dax zeigte sich gestern indes kaum beeindruckt. Nach einem frühen Tief bei 9 535 kletterte der Index am Nachmittag im Sog einer festeren Tendenz an der Wall Street bis auf 9 669 und schloss mit einem Gewinn von 0,7 % bei 9 662 Punkten. Händlern zufolge verstärkte der Rückgang des Ifo-Index Hoffnungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik der EZB. Allerdings könnten sich bei den Aktienanlegern weitere Zweifel bezüglich der wirtschaftlichen Verfassung Deutschlands und des Euroraums einstellen, wie das Bankhaus Lampe gestern warnte. In der bevorstehenden Quartalsberichtssaison werde es zu weiteren Senkungen der Konsensprognosen für die Unternehmensgewinne kommen.Der Euro fiel erstmals seit Juli 2013 unter 1,28 und verlor bis zu 0,6 % auf 1,2774 Dollar. Gedrückt wurde der Euro vom EZB-Präsidenten Mario Draghi, der erklärte, dass die EZB bei Bedarf alle Mittel ausschöpfen würde, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank nach dem Ifo-Index vorübergehend unter die Schwelle von 1 %, lag zuletzt aber unverändert bei 1,01 %.—– Berichte Seiten 5 und 14- Wertberichtigt Seite 6