"Die Märkte tanzen weiter - aber näher am Ausgang"
sts Frankfurt – Aktien sind für Sal. Oppenheim auch im neuen Jahr die bevorzugte Anlageklasse in einem gemischten und liquiden Depot. Das Kölner Institut erwartet von Dividendentiteln aus Industrieländern einen höheren Ertrag als von jenen aus Schwellenländern. Dies erklärte Co-Chefanlagestratege Lars Edler am Dienstag in Frankfurt. Er rechne allerdings mit etwas mehr Vorsicht der Anleger. “Die Märkte tanzen weiter – aber näher am Ausgang.”Im Basisszenario des Hauses traut Eder Industrieländeraktien einen Ertrag von insgesamt 5 % zu, was bei einer Dividendenrendite von rund 3 % in Europa noch 2 % Kurspotenzial bedeutet. Dabei sieht er europäische Aktien im Vorteil, da diese attraktiver im Vergleich zu US-Titeln bewertet seien.In den Schwellenländern erwartet der Stratege bei Aktien nur einen Ertrag von 3,4 %. “Schwellenländer sind relativ betrachtet die Verlierer der US-Wahl”, sagte er. Dazu trügen zum einen die Erwartung steigender US-Zinsen, aber auch die Befürchtungen eines stärkeren Protektionismus unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump bei.Als Bremsklotz für die Aktienmärkte könnte, so der Stratege, die Unruhe im Zuge von Kursverlusten an den Anleihemärkten wirken. “Wir befinden uns in einer Rentenmarktblase, die in den kommenden zwölf Monaten platzen wird”, prognostizierte Edler. Wegen dieses Korrekturpotenzials erwartet Sal. Oppenheim in nahezu allen Bereichen des Rentenmarktes im neuen Jahr Verluste. Lediglich Hochzinsanleihen aus Europa und den USA sowie langlaufende Schwellenländer-Staatsanleihen in Hartwährung werden noch positive Erträge zugetraut – aus dem Grund, dass bei ihnen die Risikoaufschläge die zu erwartenden Kursverluste infolge des Zinsanstiegs noch kompensieren können.”In den USA geht die Nullzinsära zu Ende”, sagte Chefvolkswirt Martin Moryson. Er rechnet angesichts der steigenden US-Inflation mit einer Leitzinsanhebung durch die Federal Reserve im Dezember und zwei weiteren Schritten im kommenden Jahr.