Dollar-Index auf höchstem Stand seit Januar 2017
ck Frankfurt
Das unsichere Umfeld hat die Marktteilnehmer am Mittwoch erneut in die US-Währung getrieben. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet, stieg bis auf 103,28 Punkte und lag am frühen Abend bei 103,17 Zählern (+0,8%). Damit übertraf er sein Corona-Schock-Hoch des Jahres 2020 und erreichte das höchste Niveau seit dem Januar 2017.
Seit Tagen wird die US-Währung von den aufgrund des Ukraine-Kriegs sowie der Lockdowns schwächeren wirtschaftlichen Aussichten Europas und Chinas gestützt. Hinzu kommt die von der Fed signalisierte Entschlossenheit, die Inflation durch ein schnelleres Zinserhöhungstempo zu bekämpfen. Ihr Chairman Jerome Powell hat kürzlich für die Tagung des Offenmarktausschusses in der kommenden Woche einen großen Zinserhöhungsschritt von 50 Basispunkten angedeutet. Dem Euro, der erstmals seit fünf Jahren unter die Marke von 1,06 bis auf 1,0515 Dollar fiel, setzte die Entscheidung Russlands zu, die Gaslieferungen an Polen und Bulgarien zu beenden. Am frühen Abend wurde der Euro mit einem Minus von 0,9% bei 1,0539 Dollar gehandelt. Polens Währung verlor 0,9% auf 4,47 Zloty pro Dollar.
In Asien wurde der Won von der Ankündigung des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un belastet, die nuklearen Fähigkeiten des Landes mit hoher Geschwindigkeit auszubauen. Die südkoreanische Währung fiel auf ein Zweijahrestief von 1270 Won pro Dollar, was einem Minus von 0,7% entsprach. Der australische Dollar wurde vorübergehend von Inflationsdaten gestützt. Im ersten Quartal sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 5,1% gestiegen. Das entsprach einem 20-Jahres-Hoch und übertraf die von Reuters erfasste Konsenserwartung von 4,6% deutlich. Die Zahlen schürten Erwartungen, dass die Notenbank ihren ultraniedrigen Leitzins von 0,1% nun möglicherweise bereits auf ihrer Sitzung am 3. Mai anheben wird. Nach einem Hoch von 71,90 lag die Währung am frühen Abend mit einem Minus von 0,2% bei 71,08 US-Dollar.