Devisen

Dollarindex auf Zwei­jahreshoch

Der Dollar profitierte von der Aussicht auf eine deutlich restriktivere Geldpolitik in den USA. Der Euro gab am Donnerstag nach und fiel unter 1,09 Dollar.

Dollarindex auf Zwei­jahreshoch

wbr Frankfurt

Der Dollarindex ist am Donnerstag annähernd auf ein Zweijahreshoch gestiegen. Der Index misst die Entwicklung gegenüber sechs wichtigen Währungen und erreichte 99,82 Punkte. Am Abend reduzierte sich der Wert leicht. Der Dollar profitierte von der Aussicht auf eine deutlich restriktivere Geldpolitik in den USA. Das Protokoll zur jüngsten Fed-Sitzung hat deren Neigung zu einer raschen geldpolitischen Straffung bestätigt. Die Fed will ihre Bilanz zügig abschmelzen und schließt auch größere Zinsschritte nicht aus. Der Euro gab am Donnerstag nach und fiel unter 1,09 Dollar. Im Tief notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,8066 Dollar und damit auf dem niedrigsten Stand seit knapp einem Monat. Am Abend stieg der Euro wieder etwas an.

Der russische Rubel legte um 1,6% zu und erreichte in etwa sein Vorkriegsniveau. Für einen Dollar mussten 78,72 Rubel gezahlt werden. Analysten begründen die Erholung mit dem hohen Leitzins der Notenbank, Kapitalkontrollen und Überschüssen in der Handelsbilanz durch die nach wie vor möglichen Energieexporte. Die Commerzbank weist darauf hin, dass der Rubel keine frei konvertierbare Währung sei, solange die russische Zentralbank sanktioniert werde. „Damit erhärtet sich die These, wonach die Resilienz des Rubels devisenspezifischen Faktoren und der Handelsbilanz Russlands geschuldet ist.“ Letztere dürfte sich nach Sanktionen verbessern, da weiter Energie exportiert werde, während Importe fallen, so die Commerzbank. „Die fehlende Rubelschwäche bedeutet also nicht, dass Sanktionen keine Wirkung erzielen.“